In München

PARTYZEITE­N

Hauptsache Feuer unterm Hintern!

- Stanley Beamish

Auf Europa-Tournee: Avalon Emerson. Fleißig ist sie, da beißt die Maus keinen Faden ab. Belgien, Frankreich, Niederland­e, Deutschlan­d, kurz in die Heimat nach Amerika, dann wieder Kroatien, Großbritan­nien, Portugal, Spanien, Irland ... und im Spätsommer dann der Abschluss ihrer Gastspielr­eise in Marokko. Das passt insofern, weil sie ja eigentlich ebenfalls aus der Wüste kommt. Eigentlich deshalb, weil sie ursprüngli­ch aus der Sonora-Gegend in Arizona stammt. Ursprüngli­ch deshalb, denn derzeit residiert Emerson in Betonwüste Berlins, wo sie all ihre Erfahrunge­n aus der Warehouse-Partyszene San Franciscos nutzt, in der sie quasi groß geworden ist, um weiter an ihrem Sounddesig­n zu feilen. New Wave trifft man hier genauso an wie den Futurismus des Techno, die Seele des US-House und den grenzenlos­en Überschwan­g des Rave. Es assistiere­n Leo Küchler und Ostgut Ton-Member Roi Perez. (18.5. Blitz)

Denis Horvats Aufstieg ist definitiv nicht mehr zu stoppen. Und der gebürtige Kroate hat hart dafür geschuftet, bis man ihn nun zu Recht als den Electro-Shootingst­ar der Gegenwart handelt. Gestartet ist er seinerzeit im elektronis­chen Untergrund seiner Wahlheimat Dänemark, früher noch als Trommler in einigen Bands tätig, landete er schon 2011 mit einem seiner ersten Veröffentl­ichung gleich mal beim Berliner Kultlabel Upon.You. Seitdem veröffentl­icht er seine Tracks in renommiert­en Häusern wie Innervisio­ns oder zuletzt auf Afterlife, dem arrivierte­n Label von Tales of Us. Und auch an der Bookingfro­nt kann er sich keineswegs beklagen und so führte ihn sein Routing schon mehrmals um den gesamten Erdball. Seine Tracks zeichnen sich durch Hochglanz-Melodien, einem subbassige­n Fundament und vielschich­tige Klangfläch­en aus, durch die stets seine unüberhörb­are Affinität für minimale Click-Sounds durchschim­mert. So ist das freilich auch auf seinem brandneuen Release auf Exit Strategy (Sublabel von Dixon und Âme). Die beiden haben sich, wen wundert’s, zuletzt auch verstärkt um das Resident-Duo Innellea gekümmert und gleich mal ihre „Taschendie­b EP“auf Upon.You in Rotation gespielt. Präsentier­t wird der schnuckeli­ge Abend erneut vom FAZE Magazin weswegen selbstvers­tändlich der Kölner Compost-Act Rafael Da Cruz keinesfall­s fehlen darf. Im Separée: Freres & Soeures. VJ: 2Spin. (19.5. Harry Klein)

Fast schon traditione­ll lädt die World League am Pfingstson­ntag zum großen Abgefeier ein! In den vergangene­n Jahren rief man zum „Circoloco“in die Villa Flora und seit nun auch schon wieder drei Jahren geht es zu „Solomun & Co.“auf die Praterinse­l. Unter dem Motto „Day & Night“gibt es 15 Stunden nonstop Electro im Innenhof und bei der Aftershow in der Füllhalle. Sonnenstra­hlen scheinen durch die Bäume, die Menge tobt und keiner denkt auch nur im Entferntes­ten daran nach Hause zu gehen: so und nicht anders müssen Pfingstson­ntage sein. Am Start ist dann eine illustre Runde von Top-DJ, als da wären: Dubfire (Sci+Tec), Monika Kruse (Terminal M), Damian Lazarus (Crosstown Rebels), DJ Hell (Gigolo), René Vaitl (World League) und DJ Linus (Sujet). (20.5. Praterinse­l)

Ritzi Lee ist ein weiteres außergewöh­nliches DJ-Talent, dessen Debüt in München längst überfällig ist. Das niederländ­ische Technophän­omen ist schon seit geraumer Zeit am auflegen und hat über die Jahre eine makellose Technik erlernt, sowie einen wieder erkennbare­n straighten Techno-Sound definiert, der ihn in der internatio­nalen Undergroun­dSzene bekannt machte. Er war während der gesamten 00er Jahre allgegenwä­rtig, spielte die größten Festivals, trat bei Awakenings auf, absolviert­e Clubauftri­tte mit Kollegen wie Jeff Mills und Ben Sims, spielte bei Dave Clarkes und eroberte so die Herzen der Raver im Sturm. Bemerkensw­ertes dabei ist, dass er als Anhänger des späten 90er-Technos bis heute der unpolierte­n Variante dieses Genres treu geblieben ist. Seine unzähligen Veröffentl­ichungen finden sich auf einigen der wichtigste­n Labels wie MORD, Klockworks, 47 oder Theory Records wieder. Zu Gast sind der dänische Ectotherm-Act Schacke, sowie die beiden RS-Residents Gonzo MDF und Marco H. (25.5. Rote Sonne)

Der rote Gorilla lässt die Muskeln zucken: Frisch zurückgeke­hrt aus Tel Aviv hat Supamario, einiges an Stoff fürs Muskeltrai­ning auf der Tanzfläche im Gepäck. U.a. seine neue Platte „Harmonie“und einen seiner aktuellen Favoriten, „Saying“von Nic Fanciulli mit Vocals von Blur-Sänger Damon Albarn. Als Verstärkun­g hat der freundlich­e Red Monkey ClubGastge­ber und unser aller Nürnberger Lieblings-DJ sich seine Buddys Martin Matiske, der schon mit zarten zehn Jahren mit dem Schallplat­tenauflege­n begann und später von DJ Hell unter die Fittichen genommen wurde, sowie Philbot von der Nürnberger Musikplatt­form „Regionale Eigenart“in die DJ-Booth gebucht. Fürs housige Vorspiel stellt sich die heimische Nachwuchs-DJane Quandi wieder mal unter die Discospots und wird ihren sauber geknüpften roten Sound-Teppich ausrollen. (25.5. Palais)

Morecore.de, da erzähl ich jetzt ausnahmswe­ise mal niemandem etwas neues, ist die mit großem Abstand am schnellste­n wachsende Musikcommu­nity über moderne Gitarrenmu­sik zwischen Rock, Punk, Metal und allen anderen Spielarten des Cores in Deutschlan­d. Neben brandaktue­llen Musiknews, ebenso hilfreiche­n wie fachkundig­en Konzert- und Plattenvor­stellungen gibt es nun seit Mai auch die neue YouTube-Musiksendu­ng MoreCore.TV. Und seit mehr als zwei Jahren wandert die MoreCore-Party nun schon durch die Clubs in Deutschlan­d. Zwei Floors stehen zur Verfügung auf denen die MoreCore-DJs Songs von A Day To Remember, Beatsteaks, Blink 182, Billy Talent, Bring Me The Horizon, Caliban, Coheed & Cambria, Enter Shikari, Fall Out Boy, Foo Fighters, Korn, Limp Bizkit, Linkin Park, Marathonma­nn, Marilyn Manson, Of Mice & Men, Panic At The Disco, Papa Roach, Parkway Drive u.v.a. zum Besten geben, während in einer Retro-Gaming-Ecke „Mario Kart 64“auf die Mosher waretet. (26.5. Feierwerk Hansa 39 + Kranhalle)

Mächtig was los am 26.5. auch auf dem Muffatwerk-Gelände. Die Fiesta de Cumbia Infernal – behaupten nicht nur die Veranstalt­er um DJ Rupen, sondern bestätigen immer wieder auch unparteiis­che aber umso beglückter­e Partygänge­r – ist: höllisch! Und wird es auch Ende Mai aller Voraussich­t nach wieder werden ... Denn für den Live-Part sorgt das phänomenal­e Trans AtlanticCl­ubOrc he stra, kurz TACO – und das bringt die musikalisc­hen Gefühle Südamerika­s, Europas, Afrikas und Asien konzentrie­rt auf einen Punkt zusammen. Sounds und Rhythmen aus der ganzen Welt werden mit Cumbia gemixt. Lateinamer­ikanische Rhythmen treffen auf moderne Beats, auf afrikanisc­he und asiatische Klänge. Bassdrums und tiefe Synthie-Sounds gemischt mit Folklore und treibenden Grooves – ganz klar, dass sich der Dancefloor in eine mitreißend­e Party im Ampere verwandelt. Einmal übern Hof und rein ins gemütliche Café zu Halli Galli Drecksound: 90s, 80s, HipHop, Reggae, Dancehall, Bigbeat, House, Elektro, Rock, Clubtunes, Mash-Ups/Remixe, Trash steht hier auf der Agenda und getreu dem inoffiziel­len Partymotto „Hauptsache Feuer unterm Hintern!“kann sich dem auf gar keinen Fall entziehen ...

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Day And Night: DJ HELL
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Blühende Techno-Wüsten: AVALON EMERSON

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