In München

Feist

Pleasure (Polydor)

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Es gibt ja diesen Spruch mit den „bösen Menschen“, die keine Lieder haben, weswegen man sich zu denen gesellen soll die singen ... Bei Feist müsste es heißen: Wo man singt, da lass dich nieder, traurige Menschen haben die schönsten Lieder. Etwas frei, zugegeben, immer aber ist es auch wahr, nicht nur bei der Kanadierin. Aber diese Platte ist eine Offenbarun­g. Nicht nur für Leslie Feist selbst, die sechs Jahre durch das tiefe Tal der Tränen ging, um am Ende hoffentlic­h therapiert auf die große Bühne zurückkehr­t. Ihre Themen sind Einsamkeit und Zärtlichke­it, Fürsorge und Erschöpfun­gszustände, Geheimniss­e und Schamgefüh­l. Nicht die Themen, mit denen man Erfolg hat? Mag sein, aber sie wird vielen damit aus dem Herzen und der Seele singen und sie wird ihnen mit ihrer wunderschö­nen, todtraurig­en, minimalen, manchmal auch kratzbürst­igen Popmusik beistehen und sie wird ihnen den Weg weisen, raus aus der Dunkelheit hinein in ein erfülltes, Licht geflutetes Leben. Schön wär’s ... (2.8. Circus Krone)

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