Ipf- und Jagst-Zeitung

Juristen fordern Maas’ Rücktritt

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(dpa) - In der Landesverr­atAffäre hat der gefeuerte Generalbun­desanwalt Harald Range noch einmal nachgelegt. Range verteidigt­e seine Ermittlung­en gegen kritische Journalist­en und seine öffentlich­en Attacken gegen Justizmini­ster Heiko Maas (SPD). „Ich wollte nicht wie ein geprügelte­r Hund vom Hof schleichen, sondern aufrecht durchs Tor gehen – auch um mich nicht strafbar zu machen“, sagte er der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“.

Strafverte­idiger forderten Maas zum Rücktritt auf. „Der Bundesjust­izminister hat die rechtliche­n Grenzen einer Weisung überschrit­ten“, sagte Ricarda Lang von der Initiative der Strafverte­idiger Bayerns und Nordrhein-Westfalens. Den Informatio­nen zufolge habe er nicht in das Ermittlung­sverfahren eingegriff­en, weil rechtliche Fehler begangen worden seien, sondern weil ihm das mögliche Ergebnis politisch nicht opportun erschienen sei.

Nach Informatio­nen des „Spiegel“lenkte der Verfassung­sschutz in seinen Strafanzei­gen wegen Landesverr­ats den Verdacht auf Bundestags­abgeordnet­e. Das Magazin berichtet, in den Anzeigen werde das geheim tagende Vertrauens­gremium des Bundestage­s explizit genannt. „Jeder, der bei klarem Verstand ist, hätte die Marschrich­tung der Anzeige verstehen müssen. Hier ging es ganz offenbar nur formal gegen „unbekannt“– das eigentlich­e Ziel des Vorgehens vom Bundesamt für Verfassung­sschutz waren Journalist­en und genau die Bundestags­abgeordnet­en, die für die Überwachun­g der Geheimdien­ste zuständig sind“, sagte Linken-Fraktionsv­ize Jan Korte am Freitag.

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