Ulm will unter die ersten Vier – und nicht überdrehen
- Der SSV Ulm 1846 Fußball hat in der Sommerpause den Umbruch gewagt. Zwölf Spieler sind gekommen, zehn sind gegangen. Trainer Stephan Baierl will mit dem Oberligisten „unter die ersten Vier kommen“, vom Aufstieg sprechen die Ulmer aber nicht. „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen“, sagt Baierl. „Die Insolvenz ist noch nicht lange überwunden, wir werden sicher nicht alles Geld in die Mannschaft pumpen.“Der Verein solle in ruhigeres Fahrwasser zurückgebracht werden, Strukturen müssten weiter ausgebaut werden.
Der fünfte Platz in der vergangenen Saison war überraschend, denn Baierl spricht von einem „Zufallskader“. Viele Spieler seien nach der Insolvenz „mit offenen Armen empfangen worden“, auch wenn sie nicht in das sportliche Konzept des Trainers gepasst hatten. Vor der neuen Spielzeit, die für Ulm in Oberachern beginnt, hat Baierl bei den Zugängen auch auf den Charakter geachtet. Die bekanntesten Zugänge sind Alper Bagceci und Florian Krebs. Bagceci stand in den vergangenen neun Jahren beim 1. FC Heidenheim unter Vertrag. Der Mittelfeldspieler absolvierte 20 Spiele in der Zweiten Liga und 144 in der Dritten Liga. Baierl erfuhr, dass der 31-Jährige in Heidenheim keinen neuen Vertrag mehr bekommen würde. In Ulm soll er „ein Führungsspieler sein“(Baierl).
Krebs stand für Heidenheim, Osnabrück und zuletzt für Halle 113-mal in der Dritten Liga auf dem Platz. Der Ex-Profi will sich mehr auf den Beruf konzentrieren, der SSV hat ihm bei der Suche nach einem Dualen Studium geholfen. Baierl: „Eine Win-WinSituation für beide.“Zwei Neue mit reichlich Erfahrung, dazu mehr Qualität im Kader als vergangene Saison – Ulm will eine gute Rolle spielen. „Aber wir dürfen nicht überdrehen“, warnt der Trainer. Die Vergangenheit als Warnung.
Holger Betz, Marian Fedor, Mustafa Özhitay – Abwehr: Stefan Hess, Olcay Kücük, Benjamin Sturm, Manuel Hegen, Antonio Pangallo, Michael Passer, Manuel Evens, Fabio Kühn, Kai Wagner, Zvonimir Borac, Markus Hahn, Florian Krebs –
Burak Coban, Denis Werner, Timo Barwan, Robert Henning, Alper Bagceci, Marco Hahn, Felix Hörger – David Braig, Serdar Özkaya, Bastian Heidecker, Dominic Trautmann.
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