Zornigers Kampf gegen die Bequemlichkeit
Bei seinem Pflichtspieldebüt im Pokal bei Holstein Kiel schmerzt den VfB-Trainer der Ausfall von Serey Dié
(dpa/sz) - Es gibt Spieler, die werden mehr vermisst als andere. Serey Dié, der Mittelfeldabräumer des VfB Stuttgart, ist so einer. Entsprechend ungern verzichtet Alexander Zorniger, der Trainer des Fußball-Bundesligisten, bei seiner Pflichtspielpremiere auf den Mann von der Elfenbeinküste. Vor dem Auftritt in der 1. Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten Holstein Kiel am Samstag (20.30 Uhr/Sky) sagte der 47-Jährige jedenfalls: „Serey ist für mich derjenige, der mit jeder Faser die Bequemlichkeit aus der Truppe jagt.“Dass Dié wegen eines Muskelfaserrisses im Hüftbereich ausfalle, sei eine „große Schreckensnachricht“für ihn gewesen. Zornigers Konsequenz: „Die Führungsspieler sind jetzt noch mehr gefragt.“
Zugang Rupp oder Gruezo?
Wer den Ivorer, der womöglich auch nächste Woche beim BundesligaStart gegen den 1. FC Köln fehlen wird, ersetzen wird, hält sich Zorniger offen. In Frage kommen im defensiven Mittelfeld Zugang Lukas Rupp aus Paderborn oder der Ecuadorianer Carlos Gruezo. Rupp sei der „klarere Stratege“, Gruezo der „aggressivere Zweikämpfer“, beschrieb der VfB-Coach ihre Qualitäten.
Nach dem furiosen 4:2 vor einer Woche im letzten Testspiel gegen den englischen Vizemeister Manchester City blickt der gebürtige Mutlanger dem Duell gegen den Drittligisten mit Spannung und Vorsicht entgegen. Der Auftritt gegen den Premier-League-Klub habe bei ihm zwar einen „Grundoptimismus“ausgelöst. Der Torreigen gelte für ihn seitdem aber als „Messlatte“für seine in der Vergangenheit oft launische Mannschaft. „Das wart ihr schon mal zu leisten imstande, alles andere wäre nicht professionell“, könne er seiner Truppe künftig vorhalten. Denn Zorniger hat selbst erkannt: „Nach wie vor gibt es Gründe, warum Dinge passiert sind, wie sie passiert sind.“
Dazu gehörte in der Konsequenz der Fast-Abstieg der abgelaufenen Saison. Zorniger hofft jedoch nun auf einen erfolgreichen Start. Wichtig sei die „richtige Mentalität“, um einen „guten Pflichtspielauftakt“hinzulegen. Ihm soll es schließlich nicht so ergehen wie seinem Vorvorgänger Armin Veh, der sich in der letzten Saison mit einem Pokal-Aus beim Zweitligisten VfL Bochum einführte.