Seife, Handtücher, Bademantel
Der duftende Badezusatz und die kleinen Seifen, die im heimischen Bad Urlaubserinnerungen wachhalten: Wohl jeder Hotelgast hat solche Kleinigkeiten bei der Abreise schon einmal in den Koffer gepackt. Schließlich, so meinen viele Reisende, sind die und im Zimmerpreis inkludiert – und liegen damit falsch. Rein rechtlich ist es Diebstahl, wenn man aus dem Hotelzimmer etwas mitnimmt. Denn all die Kleinigkeiten gehören zur Zimmerausstattung und müssten dort auch bleiben. Allerdings wird kein Hotelier Anzeige wegen Diebstahl stellen, wenn ein Gast ein Seifenstück mitnimmt oder den Stift mit Hotellogo einsteckt. Anders ist das bei wertvolleren Gegenständen wie Sie führen die Beliebtheitsliste von diebischen Hotelgästen nach Shampoo und Co. mit Abstand an. Je nach Umfrage packen 18 (befragt wurden Hotelgäste) bis 80 Prozent (Angaben von Hoteliers) die flauschigen Teile in den Koffer. Etwas mehr Skrupel haben die Hotelgäste bei oder Einrichtungsaccessoires. Aber eigentlich gibt es fast nichts, was aus Hotelzimmern nicht gestohlen wird: Kissen, Decken, Föhne, Glühbirnen, Wecker, sogar Pflanzen. Übrigens: Hoteldiebstahl bleibt selten unentdeckt. In der Kriminalitätsstatistik taucht er trotzdem kaum auf. Denn in der Regel bemüht der Hotelier nicht die Polizei. Wenn das Zimmermädchen rechtzeitig vor dem Check-out Bescheid gibt, dann setzt man an der Rezeption das verschwundene Stück stillschweigend auf die – und fast immer zahlt der Gast genauso stillschweigend. (srt)