JRS Holzenergie plant Umzug Firma will Pellet-Produktion von Neunheim nach Rosenberg verlagern.
Das Unternehmen konzentriert Produktion möglicherweise an einem Standort
- Das Unternehmen Josef Rettenmaier und Söhne (JRS) überlegt, die Produktionsanlagen für Pellets von Neunheim zum Stammsitz nach Rosenberg zu verlegen. Sowohl die Produktionsanlagen als auch die Belegschaft des Werks wären von dem Umzug betroffen. Gründe für den möglichen Standortwechsel sind der Pressestelle der JRS zufolge „ökologische und wirtschaftliche Vorteile.“
Noch raucht der Kamin der JRSAnlage im Industriegebiet Neunheim. Das dort von der JRS betriebene Biomassekraftwerk erzeugt Strom und hilft mit seiner Abwärme, die Holzfaservorprodukte zu trocknen. Befeuert wird die Anlage mit Hackschnitzelresten aus der regionalen Holzindustrie. Produktionsschwerpunkt sind Heizbrennpellets, aber auch Tierhygieneprodukte und andere Produkte aus Holzfasern werden dort hergestellt.
Weil JRS den logistischen Schwerpunkt beim Stammwerk in Rosenberg hat, seien regelmäßig Transporte zwischen beiden Standorten nötig, so die Pressestelle des Pelletsherstellers. Das Unternehmen überlegt nun, diesen logistischen Aufwand zu umgehen, indem es die Produktion auf nur einen Standort konzentriert. Von der Erweiterung des Stammwerks in Rosenberg verspricht man sich demnach „ökologische und wirtschaftliche Vorteile.“
Ein Umzug ginge jedoch nicht spurlos an den umliegenden Unternehmen vorbei, die bis dato Fernwärme von der Anlage bezogen haben. Betroffen sind die Firmen Betzold, Clickconcepts und Viva-Aqua. Sie könnten dann Gas von den Stadtwerken beziehen. Die Stadtwerke, die in dem Industriegebiet ebenfalls ein Heizwerk betreiben, stellen sich bereits darauf ein: „Die Nachricht des geplanten Umzugs kam für uns nicht überraschend“, sagt Stefan Powolny, kaufmännischer Leiter der Stadtwerke. Früher hätten die Stadtwerke mit ihren beiden Gasbrennern ausgeholfen, wenn es im Werk der JRS Versorgungslücken gegeben habe. „Jetzt läuft die Ersatzlieferung halt dauerhaft“, sagt Powolny.
JRS zufolge wird der Klärungsprozess mit allen Betroffenen noch einige Zeit dauern. Ein konkretes Umzugsdatum wollte das Unternehmen auf Anfrage unserer Zeitung deshalb nicht nennen. Alle Produkte sollen aber auch im Falle eines Umzugs lieferbar bleiben, versichert die Pressestelle. Über die weitere Nutzung des dann ungenutzten Geländes konnte uns am Montag niemand Auskunft geben.
Im Juli 2011 hatte die JRS das Werk der Naturenergie Ostalb (Neo) gekauft. Ursprünglich war die Idee, in Neunheim Hackschnitzel aus der Region zu trocknen und Pellets zu pressen. Dieses Geschäftsmodell auf Genossenschaftsbasis, ein Nachfolger der Trocknungsgenossenschaft in Bopfingen, kam schnell an seine wirtschaftlichen Grenzen, auch weil die Preise für Pellets sanken. Die Neo geriet in Schieflage. Viele der Genossen, darunter viele Landwirte, haben ihr Geld verloren.