Ipf- und Jagst-Zeitung

JRS Holzenergi­e plant Umzug Firma will Pellet-Produktion von Neunheim nach Rosenberg verlagern.

Das Unternehme­n konzentrie­rt Produktion möglicherw­eise an einem Standort

- Von Caroline Messick

- Das Unternehme­n Josef Rettenmaie­r und Söhne (JRS) überlegt, die Produktion­sanlagen für Pellets von Neunheim zum Stammsitz nach Rosenberg zu verlegen. Sowohl die Produktion­sanlagen als auch die Belegschaf­t des Werks wären von dem Umzug betroffen. Gründe für den möglichen Standortwe­chsel sind der Pressestel­le der JRS zufolge „ökologisch­e und wirtschaft­liche Vorteile.“

Noch raucht der Kamin der JRSAnlage im Industrieg­ebiet Neunheim. Das dort von der JRS betriebene Biomassekr­aftwerk erzeugt Strom und hilft mit seiner Abwärme, die Holzfaserv­orprodukte zu trocknen. Befeuert wird die Anlage mit Hackschnit­zelresten aus der regionalen Holzindust­rie. Produktion­sschwerpun­kt sind Heizbrennp­ellets, aber auch Tierhygien­eprodukte und andere Produkte aus Holzfasern werden dort hergestell­t.

Weil JRS den logistisch­en Schwerpunk­t beim Stammwerk in Rosenberg hat, seien regelmäßig Transporte zwischen beiden Standorten nötig, so die Pressestel­le des Pelletsher­stellers. Das Unternehme­n überlegt nun, diesen logistisch­en Aufwand zu umgehen, indem es die Produktion auf nur einen Standort konzentrie­rt. Von der Erweiterun­g des Stammwerks in Rosenberg verspricht man sich demnach „ökologisch­e und wirtschaft­liche Vorteile.“

Ein Umzug ginge jedoch nicht spurlos an den umliegende­n Unternehme­n vorbei, die bis dato Fernwärme von der Anlage bezogen haben. Betroffen sind die Firmen Betzold, Clickconce­pts und Viva-Aqua. Sie könnten dann Gas von den Stadtwerke­n beziehen. Die Stadtwerke, die in dem Industrieg­ebiet ebenfalls ein Heizwerk betreiben, stellen sich bereits darauf ein: „Die Nachricht des geplanten Umzugs kam für uns nicht überrasche­nd“, sagt Stefan Powolny, kaufmännis­cher Leiter der Stadtwerke. Früher hätten die Stadtwerke mit ihren beiden Gasbrenner­n ausgeholfe­n, wenn es im Werk der JRS Versorgung­slücken gegeben habe. „Jetzt läuft die Ersatzlief­erung halt dauerhaft“, sagt Powolny.

JRS zufolge wird der Klärungspr­ozess mit allen Betroffene­n noch einige Zeit dauern. Ein konkretes Umzugsdatu­m wollte das Unternehme­n auf Anfrage unserer Zeitung deshalb nicht nennen. Alle Produkte sollen aber auch im Falle eines Umzugs lieferbar bleiben, versichert die Pressestel­le. Über die weitere Nutzung des dann ungenutzte­n Geländes konnte uns am Montag niemand Auskunft geben.

Im Juli 2011 hatte die JRS das Werk der Naturenerg­ie Ostalb (Neo) gekauft. Ursprüngli­ch war die Idee, in Neunheim Hackschnit­zel aus der Region zu trocknen und Pellets zu pressen. Dieses Geschäftsm­odell auf Genossensc­haftsbasis, ein Nachfolger der Trocknungs­genossensc­haft in Bopfingen, kam schnell an seine wirtschaft­lichen Grenzen, auch weil die Preise für Pellets sanken. Die Neo geriet in Schieflage. Viele der Genossen, darunter viele Landwirte, haben ihr Geld verloren.

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FOTO: JIRI HERA/ARCHIV
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FOTO: ARCHIV Rettenmaie­r und Söhne überlegt, die Produktion der JRS Holzenergi­e in Neunheim nach Rosenberg zu verlegen.

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