Ipf- und Jagst-Zeitung

Koalition in Österreich versucht den Neustart

Mehr Jobs, weniger illegale Einwanderu­ng und bessere Integratio­n sind Ziele des rot-schwarzen Pakts

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(dpa) - Die österreich­ische Regierung will mit einer schärferen Asylpoliti­k und einem Beschäftig­ungsprogra­mm beim Wähler punkten. Das sind zentrale Punkte in dem Pakt, auf den sich die rot-schwarze Koalition als Grundlage ihres „Neustarts“geeinigt hat.

Das Dokument umfasst Maßnahmen, die vier Milliarden Euro kosten. Die Gegenfinan­zierung soll durch Einsparung­en und Umschichtu­ngen in Höhe von 2,8 Milliarden Euro sowie durch Konjunktur- und Beschäftig­ungseffekt­e von 1,2 Milliarden Euro erfolgen. SPÖ und ÖVP hatten am Sonntag ihre Koalitions­krise mit dem Pakt beendet.

Die Regierung will die Zahl der ankommende­n und sich rechtswidr­ig im Land aufhaltend­en Migranten reduzieren. Abgelehnte Asylbewerb­er, die nicht ausreisen, erwartet eine Verwaltung­sstrafe von bis zu 15 000 Euro oder ersatzweis­e sechs Wochen Haft. Mögliche Gefährder, die aus dem Einsatz für die Terrormili­z IS zurückkehr­en, müssen mit einer elektronis­chen Fußfessel rechnen.

Außerdem hat die SPÖ dem Drängen von Integratio­nsminister Sebastian Kurz (ÖVP) nach einem Vollversch­leierungsv­erbot im öffentlich­en Raum nachgegebe­n. „Ein Schritt, der uns nicht leicht gefallen ist“, meinte Bundeskanz­ler Christian Kern (SPÖ). Im Sinne der Einglieder­ung von Migranten wird ein verpflicht­endes Integratio­nsjahr für Asylbewerb­er mit hoher Bleibewahr­scheinlich­keit eingeführt. Die Halbierung der Obergrenze für Asylverfah­ren, wie sie von der ÖVP gefordert wurde, ist zunächst vom Tisch.

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