Ipf- und Jagst-Zeitung

Wunsch nach Erneuerung

- Von Christine Longin politik@schwaebisc­he.de

Die Franzosen wollen eine Erneuerung. Nach ExPräsiden­t Nicolas Sarkozy und seinem Minister Alain Juppé wählten sie am Sonntag auch den früheren Regierungs­chef Manuel Valls ab. Nun soll Benoît Hamon die Sozialiste­n in die Präsidents­chaftswahl­en führen. Er war ebenso Außenseite­r wie der Kandidat der Konservati­ven, François Fillon.

Die neuen Gesichter tun dem Land gut – egal, wie die Wahlen ausgehen. Sie zeigen, dass sich etwas bewegt in Frankreich. Wohin diese Bewegung führen wird, ist allerdings noch nicht klar. Denn auf die Wendungen der vergangene­n Wochen könnten weitere Überraschu­ngen folgen - bis hin zu einem Wahlsieg von Marine Le Pen. Die Kandidatin des rechtspopu­listischen Front National spürt nach der Wahl von Trump und der BrexitEnts­cheidung der Briten eine nationalis­tische Dynamik, die sie bis in den Elysée tragen soll.

Ihr stärkster Konkurrent könnte Emmanuel Macron werden, der frühere Wirtschaft­sminister. Ein Ex-Sozialist, der das traditione­lle Parteienge­füge mit seiner Bewegung En Marche aufbrechen will. Ein Unabhängig­er, der nie in ein politische­s Amt gewählt wurde und nun gleich den Präsidente­nposten anstrebt. Mit ihm, dem jugendlich­en Hoffnungst­räger, könnte sich Frankreich wirklich erneuern und gleichzeit­ig ein verlässlic­her Partner in Europa bleiben.

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