Ein teuflisches Geschäft
„Timm Thaler oder das verkaufte Lachen“ist ein gelungener Film für die ganze Familie
Andreas Dresen hat die Geschichte vom Jungen, der sein Lachen verkauft hat, fürs Kino neu erzählt. Ende der 1970er-Jahre machte „Timm Thaler“, ein Geschöpf des Kinderbuchautors James Krüss, im Fernsehen Karriere. Thomas Ohrner spielte Timm, Horst Frank den diabolischen Baron Lefuet, der Timm sein Lachen abkauft.
In der Kinoadaption ist Arved Friese der Junge, dessen Lachen alle begeistert, und Justus von Dohnányi der ebenso böse wie mächtige Baron. Für die Zusage, dass er jede Wette gewinnen würde, verkauft Timm dem Baron sein Lachen. Timm wird schnell reich – aber auch unglücklich und einsam.
Anders als in der Serie kurvt Timm Thaler allerdings nicht mit dem Skateboard durch die Gegend. Die Produktion orientierte sich an der Romanvorlage, die in den 1920erJahren spielt. Während Krüss seinen Buchhelden auf der Suche nach dem teuflischen Baron auf eine Schiffsreise schickt, landet Timm im Kinofilm in einem Grand Hotel, einer fantastischen, märchenhaften Welt voller bizarrer Figuren.
Andreas Dresens erster Kinderfilm ist tricktechnisch ungleich ausgereifter als die TV-Serie, aber nie übertrieben. Die Besetzung ist prominent – Axel Prahl, Nadja Uhl oder Charly Hübner dürfen mal richtig aufdrehen. Der Spaßfaktor für die ganze Familie ist groß, was nur funktioniert, wenn ein Film sein junges Publikum respektiert und ernst nimmt. Timm Thaler-Darsteller Arved Friese schlägt sich ebenso wacker wie die 12-jährige Jule Hermann als Timms Freundin Ida, die im übrigen gerade auch als Wendy über die Leinwand reitet.
Timm Thaler oder Das verkaufte
Lachen. Regie: Andreas Dresen. Mit Arved Friese, Justus von Dohnányi, Axel Prahl. Deutschland 2016, 102 Minuten. Keine Altersbeschränkung