IG-Metall-Sekretärin: Ein mieses Angebot
Warnstreik beim Heubacher Textilunternehmen Susa
- Das bislang vorliegende Angebot sei „einfach mies“, hat IGMetall-Sekretärin Cynthia Schneider erklärt. Und sie hatte dafür den Applaus der rund 40 Susa-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sicher, die am Mittwochnachmittag einen Warnstreik veranstalteten.
1,4 Prozent ab Juni, das bedeute vier Monate ohne Lohnerhöhung und nicht einmal einen Inflationsausgleich, klagte Schneider und begrüßte den solidarisch anwesenden Triumph-Betriebsratsvorsitzenden Thomas Schneidmüller. Der betonte, dass es schön sei, wenn die Heubacher Unternehmen zusammenhielten. Ein vernünftiges Ergebnis werde auch seinen Kolleginnen und Kollegen bei deren nächster Tarifrunde 2018 helfen.
„Es geht um Euer Geld, Eure Anerkennung und Wertschätzung“, rief Cynthia Schneider den Streikenden zu. In der Textilbranche habe es Umsatzsteigerungen und Gewinnausschüttungen gegeben. „Es ist Geld da und Ihr habt es erwirtschaftet“, erklärte Schneider und lobte den witzigen Slogan der Susa-Streikenden: „Make our Konto great again“.
Sie fürchte, dass dies nicht die letzte Aktion in dieser Tarifauseinandersetzung bleiben werde, fuhr Schneider fort. Denn nach den Forderungen der Gewerkschaft seien die Arbeitgeber sauer und verweigerten aktuell sogar die Nennung eines nächsten Verhandlungstermins.
Fest stehe, so die Susa-Betriebsratsvorsitzende Melanie Bundschuh, dass die Forderung bei 4,5 Prozent Lohnsteigerung bleibe. Der Vertrag solle zwölf Monate gelten und nicht, wie die Arbeitgeber forderten, 28.
Außerdem benötigten die Beschäftigten dringend Verbesserungen im geltenden Tarifvertrag über die Altersteilzeit, der bislang miserabel ausgestattet sei. Es gehe nicht an, dass die Arbeitgeber klagten, Altersteilzeit verschärfe den Facharbeitermangel, gleichzeitig aber extreme Zurückhaltung bei der Ausbildung zeigten.