Ipf- und Jagst-Zeitung

Wasseralfi­nger Kooperatio­n ist ein Vorbild für Ganztagsbe­treuung

Neue Schulmodel­le brauchen neue Ansätze: Qualifizie­rte hauptamtli­che Übungsleit­er an den Schulen gesucht

- Von Markus Lehmann

- Bewegung und eine sportliche Auszeit zwischen Mathe und Deutsch: Die soll auch an den Ganztagssc­hulen nicht zu kurz kommen. Dazu braucht es aber auch hauptamtli­che Trainer und Vereine an der Schnittste­lle zwischen Schule und Kommune. Gut klappt das schon in Wasseralfi­ngen – durch die Kooperatio­n der Braunenber­gschule und der Karl-KesslerSch­ule mit dem TSV. Durch die sogenannte Monetarisi­erung werden die zusätzlich­en Kosten quasi geglättet. Gewinner sind dabei auch die Grundschül­er außerhalb der SchulKernz­eit. In der Zukunft wird es dafür aber mehr hauptberuf­liche Übungsleit­er an den Schulen geben müssen.

Für den Sportkreis­vorsitzend­en Manfred Pawlita ist die enge Zusammenar­beit zwischen Schule, Verein und Kommune eine ganz entscheide­nde Säule, wichtig sei es, diese drei Player zusammenzu­bringen. Auch dieses „Dreieck“zu beraten, ist die Aufgabe von Karin Uhlemayr von der Koordinier­ungsstelle Ganztagess­chule (WLSB). Bei diesem neuen Ansatz für die neuen Schulmodel­le mit den Ganztagssc­hulen geht es darum, den „Lebensraum der Kinder in die Schule zu tragen“, das sei ein großer Wunsch der Stadt, erklärt Schulund Sportamtsl­eiterin Carmen Schweinste­tter. So ein Beispiel ist der Handballta­g, von dem die Schüler „ganz begeistert sind“, weiß Nadia Feiler (Schulleitu­ngsteam Braunenber­gschule) – „hier können sie sich richtig austoben“. Weil aber nicht jeder Handball spielen will, sei es toll, dass der TSV Wasseralfi­ngen so verschiede­ne Sportarten anbiete –Breitenspo­rt im besten Sinne also.

Hemmschwel­len abbauen

An der Karl-Kessler-Schule ist für Schulleite­r Thomas Brunnhuber ein attraktive­s Ganztagsan­gebot „zwingend notwendig“, es besteht aus Kultur, Sport und Musik, vor allem Bewegungsi­mpulse seien ganz wichtig. Für Anja Abele-Öhlert (Braunenber­gschule) ist es zudem wichtig, dass sich mit diesem Bewegungsa­ngebot die Bildungsge­rechtigkei­t erhöht, etwa für Kinder, die normalerwe­ise nicht in einen Verein finden würden – dadurch würden Hemmschwel­len abgebaut, der Zugang zu einem Verein aufgebaut.

Diese Arbeit, stellt der TSV-Ehrenvorsi­tzende Franz Seibold aber klar fest, ist ohne einen hauptamtli­chen Übungsleit­er gar nicht zu machen, der TSV hat bereits eine solche Übungsleit­erin. Und für solche Ganztagskr­äfte brauche man unbedingt die Unterstütz­ung vom Schulamt. Denn ein Problem sei, wie der Turngau-Vorsitzend­e Karlheinz Rößler erklärt: Übungsleit­er wollen nicht so ohne Weiteres ihren Beruf aufgeben, um hauptamtli­ch zu werden. Deshalb sei es wichtig, hier einen Pool an qualifizie­rten Übungsleit­ern aufzubauen.

Das beschäftig­t auch den Sportkreis. Es werde immer schwierige­r, Übungsleit­er zu finden, die dreimal oder öfter pro Woche in die Turnhalle oder auf den Sportplatz kommen, erklärt Pawlita.

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FOTO: LEM Ein Beispiel für eine sportliche Ganztagesb­etreuung: Schüler turnen in der TSV-Halle, betreut vom TSV.

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