Wasseralfinger Kooperation ist ein Vorbild für Ganztagsbetreuung
Neue Schulmodelle brauchen neue Ansätze: Qualifizierte hauptamtliche Übungsleiter an den Schulen gesucht
- Bewegung und eine sportliche Auszeit zwischen Mathe und Deutsch: Die soll auch an den Ganztagsschulen nicht zu kurz kommen. Dazu braucht es aber auch hauptamtliche Trainer und Vereine an der Schnittstelle zwischen Schule und Kommune. Gut klappt das schon in Wasseralfingen – durch die Kooperation der Braunenbergschule und der Karl-KesslerSchule mit dem TSV. Durch die sogenannte Monetarisierung werden die zusätzlichen Kosten quasi geglättet. Gewinner sind dabei auch die Grundschüler außerhalb der SchulKernzeit. In der Zukunft wird es dafür aber mehr hauptberufliche Übungsleiter an den Schulen geben müssen.
Für den Sportkreisvorsitzenden Manfred Pawlita ist die enge Zusammenarbeit zwischen Schule, Verein und Kommune eine ganz entscheidende Säule, wichtig sei es, diese drei Player zusammenzubringen. Auch dieses „Dreieck“zu beraten, ist die Aufgabe von Karin Uhlemayr von der Koordinierungsstelle Ganztagesschule (WLSB). Bei diesem neuen Ansatz für die neuen Schulmodelle mit den Ganztagsschulen geht es darum, den „Lebensraum der Kinder in die Schule zu tragen“, das sei ein großer Wunsch der Stadt, erklärt Schulund Sportamtsleiterin Carmen Schweinstetter. So ein Beispiel ist der Handballtag, von dem die Schüler „ganz begeistert sind“, weiß Nadia Feiler (Schulleitungsteam Braunenbergschule) – „hier können sie sich richtig austoben“. Weil aber nicht jeder Handball spielen will, sei es toll, dass der TSV Wasseralfingen so verschiedene Sportarten anbiete –Breitensport im besten Sinne also.
Hemmschwellen abbauen
An der Karl-Kessler-Schule ist für Schulleiter Thomas Brunnhuber ein attraktives Ganztagsangebot „zwingend notwendig“, es besteht aus Kultur, Sport und Musik, vor allem Bewegungsimpulse seien ganz wichtig. Für Anja Abele-Öhlert (Braunenbergschule) ist es zudem wichtig, dass sich mit diesem Bewegungsangebot die Bildungsgerechtigkeit erhöht, etwa für Kinder, die normalerweise nicht in einen Verein finden würden – dadurch würden Hemmschwellen abgebaut, der Zugang zu einem Verein aufgebaut.
Diese Arbeit, stellt der TSV-Ehrenvorsitzende Franz Seibold aber klar fest, ist ohne einen hauptamtlichen Übungsleiter gar nicht zu machen, der TSV hat bereits eine solche Übungsleiterin. Und für solche Ganztagskräfte brauche man unbedingt die Unterstützung vom Schulamt. Denn ein Problem sei, wie der Turngau-Vorsitzende Karlheinz Rößler erklärt: Übungsleiter wollen nicht so ohne Weiteres ihren Beruf aufgeben, um hauptamtlich zu werden. Deshalb sei es wichtig, hier einen Pool an qualifizierten Übungsleitern aufzubauen.
Das beschäftigt auch den Sportkreis. Es werde immer schwieriger, Übungsleiter zu finden, die dreimal oder öfter pro Woche in die Turnhalle oder auf den Sportplatz kommen, erklärt Pawlita.