Ipf- und Jagst-Zeitung

Neuer Club, alte Probleme

Holger Badstuber sitzt auch bei Schalke nur auf der Bank – nun geht es nach München

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(fil/dpa/SID) - Für Holger Badstuber gab es nur einen Grund für seinen möglichst nur vorübergeh­enden Wechsel vom FC Bayern München zum FC Schalke 04 in der Winterpaus­e. „Ich will spielen“, sagte der Innenverte­idiger aus Rot an der Rot, der so viel Verletzung­spech gehabt hat wie kaum ein anderer Profi in der Geschichte der Bundesliga. Obwohl Bayerns Trainer Carlo Ancelotti ihn gerne in München behalten hätte, entschied sich Badstuber für einen sechsmonat­igen Tapetenwec­hsel. Seinen x-ten Anlauf, wieder zum dauerhaft gesunden Profi zu werden, wollte der Oberschwab­e lieber im Revier nehmen.

Zwei Spiele sind seit der Winterpaus­e nun vergangen – und in den Einsatzsta­tistiken der Saison stehen hinter Badstubers Namen genau 28 Bundesliga­spielminut­en, allesamt gesammelt noch im alten Jahr im Trikot der Bayern. Sowohl bei Schalkes 1:0 gegen Ingolstadt, als auch beim 0:1 bei Eintracht Frankfurt war Badstubers anspruchsv­ollste Aufgabe, nicht auf der Schalker Bank einzufrier­en, zum Einsatz kam er nicht.

Heidel macht ihm Hoffnungen

Schalkes Manager Christian Heidel machte Badstuber nun aber via „Sport Bild“Hoffnungen auf baldige Einsätze. „Die Zeit für Holger Badstuber wird noch kommen. Wir haben bis zum Saisonende noch mindestens 20 Pflichtspi­ele. Niemand ist mit ihm unzufriede­n, er trainiert gut und ist bereit“, sagte er der „Sport Bild“. Allerdings mit der Einschränk­ung: „Aber wir haben auch eine eingespiel­te Innenverte­idigung, die seit dem sechsten Spieltag gut steht und von da an die wenigsten Gegentreff­er der Liga zugelassen hat.“Das heißt: Benedikt Höwedes, Matija Nastasic und Naldo dürften gesetzt sein, Badstuber muss sich weiter hinten anstellen. Sollte einer von den Stammverte­idigern ausfallen, würde Badstuber aber laut dem Fachmagazi­n sofort seine Chance bekommen. So sei es auch mit ihm besprochen.

Für Badstuber bedeutet dies aber vor seiner Rückkehr nach München, am Samstag spielt Schalke schließlic­h beim FC Bayern (15.30/Sky): Neuer Club, altes Problem. Nur mit der Einschränk­ung, dass bei den Bayern zuletzt vier Verteidige­r vor ihm standen in der Hierarchie: Mats Hummels, Javi Martínez, der derzeit verletzte Jérôme Boateng und auch der eigentlich­e Linksverte­idiger David Alaba, der laut Ancelotti aber „jederzeit und ohne Probleme“auch im Abwehrzent­rum spielen könne und dies tatsächlic­h auch schon letzte Saison unter Pep Guardiola bewiesen hat.

Für Badstuber könnte sich aber bereits am Samstag eine Möglichkei­t zum Spielen ergeben. Kapitän Benedikt Höwedes laboriert an Problemen an den Adduktoren, zudem hat er schon seit Längerem anhaltende Schmerzen an der Hüfte. Zuletzt soll Höwedes sogar gegen den Rat der Ärzte auf eine zeitnahe Operation verzichtet haben, weil er seine Mannschaft derzeit nicht im Stich lassen wolle. Schließlic­h steckt Schalke in der Krise. Tabellenpl­atz elf kann und ist nicht der königsblau­e Anspruch. „Wir sind jetzt in einer so bedrohlich­en Situation, dass wir versuchen müssen, überall Punkte mitzunehme­n“, sagte Höwedes am Mittwoch und machte sich selbst und seinen Kollegen Mut: „Warum nicht auch in München?“Vielleicht sogar mit Badstuber? Mit nur 21 Punkten aus seinen ersten 18 Bundesliga­spielen mit Schalke 04 ist Markus Weinzierl statistisc­h der erfolglose­ste Trainer der Königsblau­en seit 1993. Die durchschni­ttlich 1,17 Zähler des ehemaligen Augsburger­s unterbot zuletzt Helmut Schulte (1,04). Von den 37 Schalker Bundesliga-Trainern (mit mindestens drei Spielen) liegt Weinzierl damit laut des Sportdaten­anbieters Deltatre auf Rang 28 – deutlich hinter seinen gefeuerten Vorgängern André Breitenrei­ter (1,53), Roberto Di Matteo (1,48) und Jens Keller (1,76).

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FOTO: IMAGO Stammplatz Bank: Holger Badstuber kam bisher auch beim FC Schalke nicht richtig zum Zug.

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