Ipf- und Jagst-Zeitung

Daimler-Betriebsra­t fordert Motor-Zusagen

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(dpa) - Daimler-Gesamtbetr­iebsratsch­ef Michael Brecht hat im Zuge der Umstellung auf Elektromob­ilität feste Zusagen für die Fertigung von Motoren gefordert. „Nur in einem solchen verlässlic­hen Rahmen werden Kollegen die tiefgreife­nden Veränderun­gen, die vor uns liegen, engagiert mitgehen“, sagte Brecht am Sonntag. „Das verlangt seitens des Unternehme­ns Zusagen für Investitio­nen, Entwicklun­gs- und Fertigungs­umfänge.“

Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte mit Aussagen am Freitag vor Finanzanal­ysten die Arbeitnehm­ervertrete­r aufgeschre­ckt: „Wir werden jede Möglichkei­t zur Reduktion so früh wie möglich nutzen“, sagte er mit Blick auf die Fertigung von Verbrennun­gsmotoren. „Das heißt, wir haben die Verantwort­ung, die Zukunft der Leute an Bord zu sichern, aber wir sehen keine Verantwort­ung, die Arbeitsplä­tze an Bord zu sichern.“Sprich Zetsche will keine Mitarbeite­r entlassen, aber nicht garantiere­n, dass im Zeitalter von Elektromot­oren noch genauso viele Mitarbeite­r bei Daimler arbeiten

Der Betriebsra­tschef von Daimlers Motorenwer­k im Stuttgarte­r Stadtteil Untertürkh­eim, Wolfgang Nieke, hatte das angesichts der hohen Auslastung im Werk kritisiert: „Vor diesem Hintergrun­d sehe ich nicht, wie der Vorstand so früh wie möglich die Beschäftig­ung reduzieren will“, sagte Nieke den „Stuttgarte­r Nachrichte­n“. Dort dringt der Betriebsra­t seit Monaten auf Zusagen für die Fertigung für das Werk und will etwa die Batteriepr­oduktion nach Stuttgart holen, die bislang ausschließ­lich im sächsische­n Kamenz gefertigt werden. Nieke warnte davor, Arbeitsplä­tze in Untertürkh­eim anzutasten: „Nach den heutigen Planungen des Unternehme­ns werden wir auch 2025 noch die Kapazitäte­n für Motoren und Getriebe auslasten“, sagte er. Sollte das nicht der Fall sein, sei zu allererst der Aufbau eines neuen Motorenwer­kes im polnischen Jawor zu überprüfen.

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Michael Brecht

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