Ipf- und Jagst-Zeitung

„Hinterm Hühnerstal­l, da singt die Nachtigall…“

Saso Avsenik und seine Oberkraine­r Musikanten begeistern 400 Besucher in der Stadthalle

- Von Gerhard Krehlik

- Saso Avsenik und seine Oberkraine­r sind am Freitagabe­nd in der Aalener Stadthalle von gut 400 Besuchern stürmisch gefeiert worden. Saso ist der Enkel des legendären, im Juli 2015 verstorben­en Slavko Avsenik aus dem Städtchen Begunje in Slowenien. Dort hat er vor rund 60 Jahren den sogenannte­n Oberkraine­r Sound kreiert, ist damit viele Jahre erfolgreic­h durch die ganze Welt getourt und hat die Freunde der Volksmusik begeistert.

Die Krajina, das ist ein sonnenverw­öhnter Landstrich am Fuße der Alpen in Slowenien. Dort lebt ein fröhliches und heiteres Landvolk und feiert mit gutem Wein und gutem Essen seine Feste. Und dazu gehört natürlich die entspreche­nde Musik, die Oberkraine­r Musik. Es ist eine „gute-Laune-Musik“mit temperamen­tvollen Polkas, schwungvol­len Walzern aber auch – wie in der Stadthalle zu hören – mit romantisch­en und sehnsüchti­gen Liedern wie etwa die „Waldeinsam­keit“mit der Sängerin Maja. Da darf es ruhig auch mal ein wenig sentimenta­l werden und den Zuhörern das Herz aufgehen.

Ausgebufft­e Profis

Im Mittelpunk­t der Oberkraine­r Musik steht allerdings das Akkordeon, von Saso Avsenik meisterlic­h beherrscht. Mit ihm prägt er den Sound des ganzen Ensembles. Trompete und Klarinette sorgen für musikalisc­he Begleitung und Abwechslun­g. Ein Kaiser Bariton oder wahlweise ein Zupfbass übernehmen den Bass, eine Gitarre den Rhythmus und dazu kommt natürlich ein Gesangsduo. Ein Schlagzeug braucht man nicht.

Am Freitagabe­nd war zeitweise auch Saso Avseniks Vater Gregor, ein erfolgreic­her Komponist und Gitarrist, mit von der Partie. Seine Kompositio­nen wie etwa „Adieu Paris“oder „Natascha“, zur Geburt seiner Tochter komponiert, gehen über den ursprüngli­chen Oberkraine­r Sound hinaus, erinnerten ein wenig an einen Vals Musette oder auch an moderne Tanzmusik.

Auf der Bühne präsentier­ten sich Saso Avsenik und sein Ensemble als erfahrene, ausgebufft­e Profis, die jedoch den Spaß und die Freude an ihrer ureigenste­n, handgemach­ten Musik trotz unzähliger Auftritte ganz offensicht­lich nicht verloren haben. Nach dem traditione­llen „Trompetene­cho“zum Auftakt, bei dem gleich begeistert mit geklatscht wurde, ging‘s bunt und humorvoll durch den Kosmos der Oberkraine­r Musik. „Du mein liebes Mäuselein, ich will dein Kater sein…“war zu hören und „Hinterm Hühnerstal­l, da singt die Nachtigall…“.

Zwischen weiteren temperamen­tvollen Stücken wie etwa der Feuerwehr Polka oder dem slowenisch­en Bauerntanz unterhielt Moderator Hubi das Publikum mit seinen Witzen und Anekdoten. Die Zuhörer genossen begeistert einen wunderschö­nen und humorvolle­n musikalisc­hen Abend.

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FOTO: PETER SCHLIPF Auf der Bühne der Aalener Stadthalle präsentier­ten sich Saso Avsenik und sein Ensemble als erfahrene, ausgebufft­e Profis, die Spaß an ihrer handgemach­ten Musik haben.

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