Wassermassen waren zu viel für Kanalisation
Beim Unwetter im Mai 2016 laufen auch in Ebnat viele Keller voll – Einbau von Rückstausicherungen wird empfohlen
AALEN-EBNAT (gk) - Mit den Überflutungen Ende Mai vergangenen Jahres hat sich der Ortschaftsrat Ebnat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Stefan Pommerenke, Leiter des Tiefbauamtes der Stadt Aalen, erläuterte den Räten das damalige Naturereignis und die damit verbundenen Folgen.
Hochwasser oder Überflutung war in Ebnat noch nie ein Thema gewesen. Wenn die Menschen an Rhein, Main und Mosel, oder auch unten im Kochertal wieder einmal gegen die Fluten gekämpft haben, hat man sich oben auf dem vorderen Härtsfeld entspannt zurückgelehnt. So war das bis zum 29. Mai 2016. An diesem Tag, einem Sonntag, zog eine heimtückische Gewitterzelle das Remstal herauf und entlud Hagel und Regen in seither nie gekannter Menge auch über Ebnat.
Und damit nicht genug. Das Unwetter kehrte nochmal um und es goss nochmal wie aus Kübeln. In den ersten 15 Minuten des Unwetters, so Stefan Pommerenke, fielen 30 Liter Regen pro Quadratmeter. Das hat die Ebnater Kanalisation mit ihren Problemstellen nicht verkraftet. Dazu kam, dass zahlreiche Straßeneinläufe durch den anfänglichen Hagel schon verstopft waren. Viele Keller liefen deshalb voll.
Offener Graben wird geprüft
Ortsvorsteher Manfred Traub und Bernhard Mysliwitz wiesen auch darauf hin, dass aus Richtung Hohenberg sehr viel Wasser runterkam und es deshalb zu den Problemen im Bereich Mahdweg gekommen ist. Für solche Wassermassen, die statistisch nur alle 80 bis 100 Jahre auftreten, so Stefan Pommerenke, ist die Kanalisation nicht ausgelegt. Und man kann sie mit vernünftigem Aufwand dafür auch nicht ertüchtigen. Man werde jedoch prüfen, ob man das Wasser aus dem nordwestlichen Außenbereich mit einem offenen Graben besser in den Griff bekommen kann.
Den Hausbesitzern empfahlen Traub und Pommerenke den Einbau von Rückstausicherungen in ihre Gebäudeabläufe. Das Tiefbauamt und der Bauhof werden Hausbesitzer dazu auch vor Ort beraten.
Uwe Grieser nutzte die Gelegenheit, um der Feuerwehr und den Mitarbeitern des Bauhofes für ihren Einsatz bei den Überflutungen zu danken. Welche Veränderungen die Nordumfahrung in Sachen „Wasser“bringen werde, wollte Grieser wissen. Die sind laut Pommerenke positiv, weil durch die Straßenentwässerung das Wasser nicht mehr unkontrolliert den Hang herunterkommen wird. Die Chancen für einen Baubeginn im Jahr 2018 sehen Traub und Pommerenke sehr positiv.