Exotische Trommelwirbel im Salvatorheim
Integration wird beim Friedensfest groß geschrieben – 100 Menschen aus zwölf Nationen erleben einen tollen Tag
- Alljährlich lädt die katholische Pfarrgemeinde Sankt Maria zu einer Begegnung mit Flüchtlingen und Asylbewerbern ein. Dieses Jahr kamen über hundert aus zwölf verschiedenen Nationen am vergangenen Samstagnachmittag zum Friedensfest ins Salvatorheim. Ein buntes Programm und reichliche Bewirtung erwartete sie.
„Die Tradition dieser Begegnungen reicht bis ins Jahr 1989 zurück“, sagte Ingrid Senbert, die Vorsitzende des Ausschusses für Mission, Entwicklung und Frieden (EMF) der Mariengemeinde.
Im vollen Gemeindesaal hieß Pfarrer Matthew Shiju die Gäste willkommen. Viele Familien mit Kindern waren darunter, aber auch zahlreiche junge Männer aus Afghanistan, Eritrea, Ghana, Albanien, Mazedonien, Serbien, Syrien, Gambia, Nigeria, Sri Lanka, aus der Türkei und dem Irak.
„Wie schwer wir uns mit dem Frieden tun und wie schwierig es ist, dass wir uns offen und unvoreingenommen begegnen, spüren wir jeden Tag“, sagte Pfarrer Matthew in seinem Grußwort. Umso wichtiger sei ein solches Fest, bei dem man sich über gemeinsame schwere Erfahrungen, Erlebnisse und Schicksale austauschen könne. Aber auch Lebensfreude mit Musik und Tanz sei bei diesem Fest angesagt.
Tänze und Balkanklänge
Das ließen sich die Gäste nicht zweimal sagen. Exotische Trommelwirbel aus Afrika erfüllten das Salvatorheim. Zauberhafte Tänze aus Afghanistan führten Kinder in farbenprächtigen Kostümen auf der Bühne vor. Sänger aus Syrien ließen erstaunliches Talent erkennen. Mitreißende Balkanklänge weckten Urlaubsgefühle. „Die Entfaltung dieser tollen Begabungen ist neben der Begegnung ein Hauptzweck dieses Festes“, verriet Diakon Michael Junge. Ein Nichtchrist aus Ghana wollte von ihm die Salvatorkirche erklärt haben und interessierte sich für die Taufe.
Einer der Renner dieses Festes war der Trommelworkshop, in dem der Afrikaner Charles Osei-Ntiamoah, Musiklehrer in Steinheim (Kreis Heidenheim), Jugendliche in die Künste der Percussion einführte. Elisabeth Weihermüller inspirierte vielseitige Bastelarbeiten, Jugendreferent Martin Kronberger animierte Firmlinge und Ministranten zum Waffelbacken. Angelika Keßler leitete ein Projekt mit fünf angehenden Erzieherinnen der religionspädagogischen Schule Sankt Loreto in Aalen. Ihre Aufgabe war, die Organisation und die Ziele eines solchen Festes zu erkunden. Spenden und eine Schar Ehrenamtlicher von Sankt Maria ermöglichten die Bewirtung der Gäste mit Kaffee und Kuchen, aber auch mit Wurst und Wecken. Glücklich und zufrieden bestiegen sie am Abend wieder den Bus, der sie aus ihren Quartieren ins Salvatorheim gebracht hatte. Ein weiteres Stück Integration schien gelungen zu sein.