Ipf- und Jagst-Zeitung

2:0 – der VfB Stuttgart erobert die Tabellensp­itze

VfB Stuttgart fährt ungefährde­tes 2:0 gegen Düsseldorf ein - Chancenaus­wertung einziges Manko

- Von Felix Alex

Durch einen 2:0 (2:0)-Heimsieg über Fortuna Düsseldorf hat sich der VfB Stuttgart an die Tabellensp­itze der 2. Bundesliga gesetzt. Auf unserem Bild (Foto: imago) bejubelt Simon Terodde seinen Treffer zum 1:0. Das zweite Tor steuerte VfB-Neuzugang Julian Green bei.

- Als Stuttgarts Simon Terodde in der 13. Minute des Spiels seines VfB gegen Fortuna Düsseldorf zum Kopfball hochsteigt, hätte er an vieles denken können: die Mission Aufstieg, den Druck der Erwartung oder auch die Patzer der Konkurrenz aus Braunschwe­ig und Hannover. Er hätte Nerven zeigen können. Doch behielt der Angreifer eben jene und versenkte die von Emiliano Insua scharf getretene Flanke souverän gegen die Laufrichtu­ng von Torhüter Michael Rensing. Das Tor wurde zum Türöffner.

Hatten die Stuttgarte­r schon vorher gezeigt, dass sie auf keinen Fall das Schicksal der straucheln­den Aufstiegsf­avoriten teilen wollten, und mit Offensivak­tionen durch Takuma Asano (3. Minute) und Marcin Kaminski (10.) verdeutlic­ht, wie sie dieses Spiel angehen wollten, ließ sich auch Julian Green kurze Zeit später seinen Beitrag am Erfolg nicht nehmen. Anto Grgic, der den verletzten Matthias Zimmermann stark vertrat, bediente den Bayern-Neuzugang mustergült­ig, der die Kugel volley mit links unhaltbar versenkte. 20 Minuten waren da gerade gespielt, und schon konnte der VfB fortan das schöne Spiel zelebriere­n.

Vor allem St. Pauli-Matchwinne­r Carlos Mané zeigte, dass Trainer Hannes Wolf ihm zurecht das Vertrauen für die Startelf ausgesproc­hen hatte. Unermüdlic­h beackerte er seine rechte Seite, schlug Haken und prüfte Rensing auch mit Schüssen aus der Nähe der Torauslini­e (30.). Und was machte die Fortuna aus Düsseldorf? Bis auf wenige Entlastung­svorstöße, die allesamt jegliche Torgefahr vermissen ließen, blieb der Tabellenze­hnte in der ersten Halbzeit alles schuldig.

Was Trainer Friedhelm Funkel seinen Spielern in der Halbzeitpa­use dann auch gesagt haben musste, es verfehlte seine Wirkung komplett. Im Angriff blieb die Fortuna weiter harmlos, und auch die riesigen Lücken in der Abwehr bestanden weiter. Und so starteten die Stuttgarte­r direkt mit drei Großchance­n durch Asano (46.) und Terodde (47. und 49.) in die zweiten 45 Minuten. Wenn man dem VfB in dieser Phase des Spiels einen Vorwurf machen konnte, dann den, dass er sein zahlreich herausgesp­ielten Möglichkei­ten nicht konsequent nutzte. Doch konnte vor allem die Spielfreud­e von Mané, Green und Asano den ausbleiben­den Kantersieg kompensier­en.

Kein Wunder also, dass Julian Green bei seiner Auswechslu­ng in der 60. Minute von den 38 200 Fans lautstark gefeiert wurde, zu offensicht­lich war der Einsatzwil­le des Amerikaner­s. Und während er seinen Feierabend genießen und den Kameraden auf dem Rasen zusehen konnte, gab Trainer Wolf einem seiner jungen Neuzugänge die Gelegenhei­t, sein Debüt im Trikot mit dem Brustring zu feiern. Josip Brekalo übernahm für die letzten 30. Minuten die linke Außenbahn, störte den Gegner früh und bewies, dass er in Zukunft eine Offensival­ternative sein kann. Gemeinsam mit Daniel Ginczek (71. für Mané) reihte er sich in das Duell VfB gegen Michael Rensing ein. In der 75. Minute forderte das ganze Stadion dann Handelfmet­er, doch Schiedsric­hter Zwayer sah keine Absicht von Kevin Akpoguma.

Und so spielten die Bad Canstatter schließlic­h ihren Sieg sicher nach Hause, übernahmen die Tabellensp­itze und sind nun die Gejagten auf dem Thron der 2. Bundesliga. Ein Gedanke, der Simon Terodde kurz nach seinem richtungsw­eisenden Tor in der 13. Minute sicher auch schon gekommen war. Nach 90 Minuten aber sagte er: „Ob wir nun Erster oder Zweiter sind, ist mir vollkommen egal – wir wollen aufsteigen und müssen nun gegen Sandhausen nachlegen.“Heißt: das Gute mitnehmen. Und Gutes hatte Hannes Wolf einiges gesehen. Nur in den letzten 20 Minuten habe der VfB „das Zentrum verloren“, sonst aber „bin ich mit der Energie nach vorne und der Abwehrleis­tung sehr zufrieden“.

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 ?? FOTO: IMAGO ?? Die Entscheidu­ng in Stuttgart: Julian Green (Mitte) trifft früh zum 2:0 für den VfB. „Der Sieg war das Wichtigste“, sagte der Winter-Zugang nach Spielende, „aber ich freue mich auch, in meinem ersten Heimspiel mein erstes Tor gemacht zu haben.“
FOTO: IMAGO Die Entscheidu­ng in Stuttgart: Julian Green (Mitte) trifft früh zum 2:0 für den VfB. „Der Sieg war das Wichtigste“, sagte der Winter-Zugang nach Spielende, „aber ich freue mich auch, in meinem ersten Heimspiel mein erstes Tor gemacht zu haben.“

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