„Das ist mein Geschenk an die Vesperkirche“
Blutdruck- und Zucker-Check in der Kirchenbank: Diesen Service gibt es seit vielen Jahren
AALEN-WASSERALFINGEN - In der Vesperkirche gibt es nicht nur die Begegnung, Andacht und ein günstiges Mittagessen. Ehrenamtliche bieten hier seit vielen Jahren gratis ihre Dienste an. Schlicht weil sie anderen helfen wollen oder einen Gesundheitscheck machen. So wie Elke Kiesewetter von der Sozialstation. Seit fünf Jahren checkt sie in ihrer Freizeit den Blutdruck und den Zuckerwert der Besucher.
„Schon gegessen?“Nein, hat der 50-Jährige noch nicht. Sein Blutdruck ist etwas hoch, deshalb rät die vor 30 Jahren examinierte Krankenschwester, doch Mal bei einem Arzt vorbeizuschauen. Ein Mann in der Kirchenbank vor Kiesewetter hält ihr seinen Finger hin. Ein kurzer Piek – Blutzucker 107 – „das ist nach dem Essen total OK“lautet der „Befund“.
Ziemlich viele nutzen diesen Service, auch die Dame aus Affalterried, die jedes Jahr zweimal mit dem Auto zur Vesperkirche fährt. Ihr Blutdruck ist in Ordnung – 140 zu 80. „Darf ich fragen wie alt Sie sind?“fragt Kiesewetter. Auf 85 hätte sie die rüstige Rentnerin dann doch nicht geschätzt. Die kennt das Rezept – „man muss sich halt bewegen“. Gerade wird in der Magdalenenkirche ausgerufen, dass jetzt der Fahrer bereit steht, um Besucher heimzufahren, Schüler bedienen die Gäste, die ersten Essen (Spaghetti Bolognese mit Salat) sind serviert, ziemlich professionell und gut durchorganisiert wirkt das Ganze. Die Vesperkirche findet Kiesewetter eine tolle Sache, sie gefällt ihr sehr gut. Weil man sich hier trifft, zusammen isst, ins Gespräch kommt. Teilweise sieht man sich nur einmal im Jahr – in der Vesperkirche eben. Toll findet sie auch, wie hier die Achtklässler mithelfen
Weil sie diese Einrichtung auf Zeit so bemerkenswert findet, macht sie diesen Blutdruck- und ZuckermessService auch sehr gerne. Es ist ihr „Geschenk an die Vesperkirche“. Sehr beeindruckend war für sie, als sie Sieger Köder vor ein paar Jahren erlebte, wie er für die Vesperkirche eine Bibelszene malte. Sie freue sich, dass sie den malenden Pfarrer noch bei der Arbeit erleben konnte.
Richtig Dramatisches hat sie in der Vesperkirche noch nicht erlebt. Einmal ist eine Frau kollabiert, die vorsichtshalber ins Krankenhaus kam. Auch wenn sie einmal beunruhigende Blutdruck- oder Zuckerwerte misst – „ich erschrecke niemand und mache keine Panik. Ich gebe dann den Rat, sich bei einem Arzt untersuchen zu lassen.“