Ipf- und Jagst-Zeitung

280 Männer und Frauen engagieren sich ehrenamtli­ch

Auftakt für die Gemeindevi­sitation bei der evangelisc­hen Kirchengem­einde

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ELLWANGEN - Die vielfältig­e hauptund ehrenamtli­che Arbeit der evangelisc­hen Kirchengem­einde Ellwangen ist bei einem Gemeindefo­rum zur Gemeindevi­sitation im Speratusha­us vorgestell­t worden. Josef Schneider sprach darüber mit Pfarrer Martin Schuster.

Herr Schuster, wie war der Besuch?

Ich schätze, dass zwischen 90 und 100 Personen da waren.

Welchen Eindruck haben Sie vom Gemeindefo­rum mitgenomme­n?

Für mich war beeindruck­end die Vielgestal­tigkeit der kirchengem­eindlichen Handlungsf­elder und die Vielgestal­tigkeit des ehrenamtli­chen Engagement­s, das dahinterst­eckt.

Welche zehn Lebensräum­e und Arbeitsber­eiche wurden präsentier­t?

Leitung und Kommunikat­ion; Kirchenmus­ik; Kinder; Jugendlich­e; Erwachsene­nbildung; Diakonie; Gottesdien­ste; Krankenhau­sseelsorge, Heimseelso­rge und ambulantes Hospiz; Ressourcen an Gebäuden, Finanzen und Personal; Vergangene­s und Zukünftige­s.

Was sollte bezweckt werden?

Das Gemeindele­ben sollte in seiner Gesamtheit präsentier­t werden, mit doppelter Zielrichtu­ng: Dekan Ralf Drescher und Schuldekan Harry Jungbauer sollten davon einen Eindruck bekommen, und die Gemeindemi­tglieder sollten auch andere Bereiche der Kirchengem­einde wahrnehmen.

Es ging auch darum, wie Außenstehe­nde die Kirchengem­einde sehen?

Oberbürger­meister Karl Hilsenbek hat die Schnittmen­gen und Kontaktflä­chen von Stadt und Kirchengem­einde beschriebe­n, wie die Kindergart­enarbeit, die sozial-diakonisch­e Arbeit im Haus der Diakonie und die kulturelle Arbeit durch die Musik. Der katholisch­e Pfarrer Michael Windisch hat die ökumenisch­en Aktivitäte­n hervorgeho­ben, wie Vesperkirc­he, Hospizdien­st, Kinderbibe­ltage, Türöffnung­sgottesdie­nst und Kreuzweg für die Jugend. Und er hat betont, dass die Zusammenar­beit und das gemeinsame Wirken ganz selbstvers­tändlich geworden ist.

Was sagte der Dekan?

Dekan Drescher hat das Engagement der beiden Ellwanger Pfarrerinn­en und des Ellwanger Pfarrers über die Gemeinde hinaus erläutert. So ist Pfarrerin Theresa Haenle Delegierte bei einem Missionswe­rk, der evangelisc­hen Mission in Solidaritä­t, und war im Dezember 14 Tage auf der Vollversam­mlung in Kapstadt. Pfarrerin Uta Knauss hat die Partnersch­aft des Kirchenbez­irks Aalen mit der presbyteri­anischen Kirche in Ghana gestaltet, mit der Organisati­on von wechselsei­tigen Besuchen. Bei mir hat der Dekan vor allem die Aufgaben der Geschäftsf­ührung hervorgeho­ben. Schuldekan Harry Jungbauer fand es eindrückli­ch, in welcher Weise die evangelisc­he Kirchengem­einde sich als Kirche in der Welt entfaltet.

Wurden Defizite angesproch­en?

Ja, die Schwierigk­eit, für manche Arbeitsfel­der Ehrenamtli­che zu finden. So aktuell beim Hospizdien­st. Und einen Qualifikat­ionskurs für Integratio­nspaten mussten wir absagen, weil es keine Anmeldunge­n gab.

Wie viele Ehrenamtli­che haben Sie?

Zu unserer Weihnachts­feier der Ehrenamtli­chen und Angestellt­en laden wir ungefähr 280 Menschen ein. 24 davon sind Angestellt­e, davon mehr als die Hälfte in den Kindergärt­en.

Was können Sie zur Veränderun­g der Anzahl der Gemeindegl­ieder sagen?

Um 1980 gab es ungefähr 4000 Gemeindegl­ieder. 2007/2008 hatten wir die Spitzenzah­l von 5500, zum 31. Dezember 2016 waren es 5099. Der demografis­che Wandel und Austritte spielen eine Rolle. Aber in Neubaugebi­eten wie in Röhlingen und im Wannenfeld in Rindelbach steigt die Zahl der Evangelisc­hen.

Die Gemeindevi­sitation endet am 6. April mit einer Kirchengem­einderatss­itzung.

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FOTO: PRIVAT Pfarrer Martin Schuster

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