Ipf- und Jagst-Zeitung

Razzia gegen „Reichsbürg­er“

Durchsuchu­ng auch in Ulm

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(mö/dpa) - Auf Anordnung Münchner Staatsanwä­lte ist die Polizei am Dienstag in drei Bundesländ­ern mit Razzien gegen sogenannte Reichsbürg­er vorgegange­n. Dabei wurde auch in Ulm ein Gebäude durchsucht.

Die Durchsuchu­ngen in 15 Wohnungen und Geschäftsr­äumen – zumeist in Bayern – richteten sich gegen 16 Beschuldig­te im Alter von 40 Jahren bis 62 Jahren, wie Hans-Peter Kammerer vom Polizeiprä­sidium in Ingolstadt sagte. Die Tatverdäch­tigen, darunter zwei Frauen, werden der bandenund gewerbsmäß­igen Urkundenfä­lschung verdächtig­t. Neben zwölf Objekten in Bayern wurden auch zwei Wohnungen oder Geschäftsr­äume in Rheinland-Pfalz sowie das Gebäude in Ulm durchsucht. 250 Beamte, darunter auch Spezialein­heiten, waren beteiligt. Sieben Beschuldig­te sollen nach den Polizeiang­aben Vertreter eines selbst ernannten „Bundesstaa­tes Bayern“sein. Bei den übrigen Tatverdäch­tigen handle es sich um Sympathisa­nten der Bewegung, die sich teils gefälschte Dokumente verschafft hätten.

In Ulm sind nach Angaben der Behörden 35 „Reichsbürg­er“bekannt. Am frühen Morgen durchsucht­en Polizisten in Ulm die Wohnung eines 61-jährigen Mannes: „Der Beschuldig­te verhielt sich kooperativ“, sagte ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums in Ingolstadt. Der Mann sei kürzlich aus Füssen nach Ulm umgezogen und habe den „Reichsbürg­er“-Ausweis genutzt: „Er war kein Funktionär der Bewegung, „wir haben es lediglich mit einem Ausweisinh­aber und Sympathisa­nten zu tun“, erklärte der Polizeispr­echer. Der Mann müsse mit einem Strafverfa­hren wegen Urkundenfä­lschung und Amtsanmaßu­ng rechnen. Der Ausweis sowie weitere Beweismitt­el seien sichergest­ellt worden, der 61-Jährige, gegen den ansonsten nichts vorgelegen habe, sei auf freiem Fuß.

Zwei Wochen nach der Zerschlagu­ng einer mutmaßlich­en rechtsextr­emen Terrorzell­e sitzt der Kopf der Gruppe auch wegen Verstößen gegen das Waffengese­tz in Untersuchu­ngshaft. Der 66-Jährige, der sich als keltischer Druide bezeichnet, war am 25. Januar in Brandenbur­g gefasst worden. Er soll der Bewegung der „Reichsbürg­er“nahestehen.

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FOTO: DPA In drei Bundesländ­ern hat es Razzien gegeben.

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