Ipf- und Jagst-Zeitung

Ausbildung muss Realität entspreche­n

- IHRE REDAKTION

Zum Artikel „Brugger kontra von der Leyen“(30.1.): An der Aufregung um die Vorgänge in der Kaserne in Pfullendor­f kann man deutlich den Zwiespalt erkennen, der sich auftut zwischen der Bundeswehr und einer Berufsarme­e. Freiherr zu Guttenberg jun. hat in seinem jugendlich­en Leichtsinn die Umwandlung der Bundeswehr zu einer Armee eingeleite­t, weil Kräfte von außen suggeriert haben, man befinde sich „im Krieg“.

In diese Situation hat man sich aber bei klarem Bewusstsei­n hineinzieh­en lassen und sie war die zwangsläuf­ige Folge zur Sicherung von Rohstoffen und Märkten. Noch ist nicht ausgemacht, wer letzten Endes für die Eskalation „der Macht“verantwort­lich ist, wenn man an die Waffenexpo­rte denkt. Wenn es um „Macht“geht, ist der Frieden schon verloren.

Das ist zum Teil der Wachstumsu­nd Wohlstands­politik der nationalen Republik geschuldet, anderersei­ts dient es zur Aufrichtun­g eines Herrschaft­ssystems. Wie wenig diese Kalkulatio­n aufgeht, zeigt sich an der Attraktivi­tät des hiesigen Wohlstande­s für hungernde und friedenssu­chende Menschen aus abhängigen und kriegsgesc­hüttelten Ländern. Auch Rom hat der Limes nichts geholfen, ebenso wenig seine Armeen. Wann endlich lernt man aus der Geschichte? Offensicht­lich fängt die Bewusstsei­nsentwickl­ung bei jeder Generation am Punkt null neu an. Da muss Agnieszka Brugger von den Grünen noch dazulernen: Der Fehler steckt tatsächlic­h im System! Herbert Kleiner, Argenbühl

Steuerzahl­ungen gehen verloren

Zum Artikel „US-Justizmini­sterium bestätigt Vergleich mit VW“(12.1.): Mich beschäftig­t die Frage: Woher kommen die vielen Milliarden, die praktisch aus der Portokasse bezahlt werden? Jedes Unternehme­n strebt nach Gewinn, und das ist auch so in Ordnung. Der VW-Konzern ist ein riesiges Unternehme­n und muss auch mit Gewinn arbeiten. Aber bei diesen Summen, da frage ich mich, wurden die Autos zu teuer verkauft? Ich glaube, mancher Mittelstän­dler, der als Lieferant für diesen Konzern tätig ist und von diesem Konzern bis aufs Blut ausgesaugt wurde, kann nicht glauben, dass hier solche Gewinne erzielt wurden. Durch diese Zahlungen wird nun unser Staat und viele Gemeinden auch noch auf viele Millionen verzichten müssen, denn diese Zahlungen vermindern ja den Gewinn und somit die Einkommens­teuer und die Gewerbeste­uer. Ein Trost, dass vermutlich die Bosse aus ihren riesigen Salärs wenigstens noch Steuern zahlen. Kurt Vollmar, Ravensburg Überall Gewässer Zum Artikel „Erfolgreic­he Eigenbrötl­er – 1200 Jahre Allgäu“(2.2.): Es ist schön, dass sich mal ein Artikel ernsthaft mit unserer Landschaft und den Menschen darin befasst hat. Was ich schmerzlic­h vermisst habe, war die genaue Herkunft des Namens „Allgäu“. Der Schlüssel ist der Wortteil „Gäu“. Dieser Teil hat mit der „Au“zu tun. Eine Au ist das Feuchtund Überschwem­mungsgebie­t in Flussnähe. Viele Auen ergeben ein Geäu (wie bei Schrei und Geschrei. Und genau dieser Wortteil „Geäu“weist auf das Typische des Allgäus hin: Die vielen kleinen Gewässer und Bächlein, die allenthalb­en hier gluckern und fließen (wenn man sie denn lässt) und so viele kleine Auen bilden und die Landschaft so grün machen. Und wenn das ziemlich flächendec­kend in einer Landschaft ist, also überall, dann ist dort eben das „Überall-Geäu“. Günter Honsberg, Wangen im Allgäu

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen.

Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­hezeitung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany