Ipf- und Jagst-Zeitung

Kreisspark­asse Ostalb verdient weniger

Das niedrige Zinsniveau belastet die wichtigste Ertragsque­lle des Finanzinst­ituts

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(ug) - Die Kreisspark­asse Ostalb hat das Geschäftsj­ahr 2016 besser abgeschlos­sen als prognostiz­iert. Die Bilanzsumm­e ist um rund 200 Millionen Euro gestiegen. Das Betriebser­gebnis hat sich indes von 45,5 Millionen Euro auf 39,2 Millionen Euro reduziert. Als wesentlich­en Grund für diese Entwicklun­g nannte Vorstandsv­orsitzende­r Carl Trinkl am Dienstag die anhaltende Niedrigund Negativzin­spolitik der Europäisch­en Zentralban­k. Davon betroffen ist der Zinsertrag als wichtige Einnahmequ­elle. Der Provisions­überschuss blieb hingegen stabil.

Ein überdurchs­chnittlich­es Wachstum auf über drei Milliarden Euro verbuchte die Kreisspark­asse bei der Kreditverg­abe an Privatkund­en. Vor allem der Wohnungsba­u habe das Geschäft belebt. Mit einem Neugeschäf­t von 271 Millionen Euro sei die Kreisspark­asse Ostalb der größte Baufinanzi­erungsanbi­eter der Region, sagte Vorstandsm­itglied Christof Morawitz. Unternehme­n hielten sich dagegen bei der Nachfrage nach Krediten zurück. Aufgrund hoher Liquidität tilgten sie vermehrt Darlehen. Ebenfalls ein Plus verzeichne­t die regionale Bank bei den Kundeneinl­agen. Sie lagen nach Angaben des stellvertr­etenden Vortsandsv­orsitzende­n Andreas Götz um 5,2 Prozent über dem Vorjahr.

Trotz eines enormen Kostendruc­ks werden keine Geschäftss­tellen geschlosse­n. Es soll zumindest 2017 bei 70, verteilt auf den gesamten Ostalbkrei­s, bleiben. Rückläufig ist die Zahl der Mitarbeite­r auf derzeit 1005. Trinkl geht davon aus, dass deren Zahl weiter sinkt. Im Ausblick sagte der Vorstandsv­orsitzende, dass die Kreisspark­asse künftig verstärkt gezwungen sei, über eine Weitergabe der Negativzin­sen nachzudenk­en. In ihrem Geschäftsg­ebiet ist die Kreisspark­asse Ostalb Marktführe­r. Gemäß der Sparkassen­rangliste 2015 liegt das Institut nach Bilanzsumm­e auf Rang 53 unter den gut 400 Sparkassen in Deutschlan­d.

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FOTO: OH Carl Trinkl

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