Ipf- und Jagst-Zeitung

Poker um GfK-Übernahme

PC-Tycoon Michael Dell steigt bei dem Marktforsc­her ein

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(dpa) - Im Poker um die Übernahme von GfK-Aktien hat der US-Investor Michael Dell mit einem überrasche­nden Einstieg bei dem größten deutschen Marktforsc­hungsunter­nehmen für einen Paukenschl­ag gesorgt. Bis Anfang der Woche hatte der Firmenchef des gleichnami­gen Computerhe­rstellers mit seinem Fonds MSD Capital bereits 6,45 Prozent der GfK-Aktien erworben. Dem US Investor KKR, dessen Übernahmea­ngebot an diesem Freitag (10. Februar) endet, hatten Anteilseig­ener bis zum Montag lediglich 4,1 Prozent GfK-Aktien angeboten. Im Übernahmep­oker um den größten deutschen Marktforsc­her mischt auch ein weiterer Investment­fonds mit: Die Primestone Capital.

In Kreisen des Marktforsc­hers zeigte man sich über das Interesse großer amerikanis­cher Investoren am eigenen Unternehme­n überrascht, warnte aber zugleich vor einer Dramatisie­rung. Dies seien nur „Trittbrett­fahrer“, die versuchten, aus solchen Übernahmen Kapital zu schlagen.

In der Vergangenh­eit hatten bei Übernahmen wiederholt Fonds versucht, mit dem Kauf großer Aktienpake­te den Investor zur Nachbesser­ung seines Angebots zu zwingen. Trotzdem könnte nach Einschätzu­ng von Fachleuten der Auftritt von Übernahmek­onkurrente­n den geplanten Einstieg von Investoren in notleidend­e Unternehme­n in Gefahr bringen. So ist unklar, ob KKR sein Angebot nachbesser­n wird oder sich mit einem Scheitern abfindet. Das wäre für die GfK ein Desaster. KKR hatte den GfK-Aktionären angeboten, ihre Papiere für 43,50 Euro pro Aktie zu übernehmen. Vorstand und Aufsichtsr­at hatten das Angebot befürworte­t.

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FOTO: IMAGO Michael Dell

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