Erste Warnstreiks im öffentlichen Dienst
(dpa/lsw) - Rund 1200 Beschäftigte im öffentlichen Dienst haben sich nach Gewerkschaftangaben am Dienstag an ersten Warnstreiks beteiligt. „Das ist heute ein Signal der Landesbeschäftigten an die Arbeitgeber“, sagte Hanna Binder, die stellvertretende Landesbezirksleiterin der Dienstleistungewerkschaft Verdi. Schon für den Anfang der kommenden Woche ist eine Ausweitung der Warnstreiks geplant. Die dritte und vorerst letzte vereinbarte Verhandlungsrunde ist für den 16. und 17. Februar in Potsdam geplant.
In der Autobahnmeisterei Walldorf, dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden in Wiesloch, der Wilhelma in Stuttgart, an verschiedenen Hochschulen oder Regierungspräsidien und Landesbehörden legten den Tag über Beschäftigte jeweils für mehrere Stunden die Arbeit nieder. Binder sagte: „Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, hören wir bei Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von den Finanzministern im Bund und im Land immer nur: Wir schätzen die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen, wir würden ihnen gerne mehr geben, aber wir können nicht. Jetzt können sie!“Laut Polizei zogen rund 1000 Teilnehmer am Dienstag zum Stuttgarter Schlossplatz.
Die Gewerkschaften fordern ein Plus von insgesamt sechs Prozent. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder hat das als zu hoch zurückgewiesen, aber selbst noch kein Angebot vorgelegt. Im Südwesten geht es um 285 000 Beschäftigte, die von dem Tarifstreit betroffen sind. Von ihnen sind 185 000 verbeamtet. Sie sind indirekt betroffen, da das Tarifergebnis auf sie übertragen werden soll. (Foto: Imago)