74 junge Ostälbler haben’s geschafft
Preisträgerkonzert und Ehrungen des 54. Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“
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(rz) - Dutzende junger Menschen aus der ganzen Region haben so großes musikalisches Talent unter Beweis gestellt, dass sie Ostwürttemberg auf Landesebene vertreten werden. Nun wurden sie beim Preisträgerkonzert im Schönblick ausgezeichnet.
Ncht nur, dass wieder 165 junge Leute mitgemacht haben: Landrat Klaus Pavel findet’s großartig, dass 74 Kinder und Jugendliche die Ostalb Ende März und Anfang April im Landeswettbewerb vertreten. Noch jedes Jahr habe die Region Bundespreisträger gestellt, meinte er, das sei etwas wirklich Besonderes.
Zu beurteilen, wer beim Preisträgerkonzert den größten Applaus erhielt, ist schlicht nicht möglich. Obwohl: Als der gerade mal sechsjährige Michael Johannes Schramm auf seinem Kinderstühlchen das Violoncello meisterte, war sein Publikum hin und weg. Auch Matteo Weber, 14 Jahre, aus Mögglingen, der am Klavier Nikolai Kapustins 6. Pastorale BDur op. 40 vortrug, dürfte als Ausnahmetalent in Erinnerung bleiben. Weiter genannt wurden mehrfach Leander Brune aus Aalen und Tatjana Engling aus Zang.
Den krönenden Abschluss gestaltete ein Gmünder Team: Laura Gross (16), Simon Geiger (17), Adrian Sommer und Ferdinand Bächle (beide 16), die sich an Nathan Farrells „Fanfare Brillante for Trombone“wagten.
In seiner Festansprache sagte Landrat Pavel, dass er mit diesem Wettbewerb anspruchsvolles musikpädagogisches Engagement der Musikschulen, die Spitze der regionalen Nachwuchsmusiker zu begeistern und ihre Freude am Musizieren zu fördern, verbinde. Oft, so Pavel, werden Jugendliche als „Digital Natives“bezeichnet, „was aber ist mit den Fähigkeiten und Fertigkeiten in der realen Welt und vor allem mit der kreativ-künstlerischen Bildung, zu der ja auch die musische Bildung zählt?“Diese scheine in der heutigen digitalen Gesellschaft immer mehr ausgeblendet zu werden. „Sich mit der Musik auseinanderzusetzen, ein Werk zu erlernen und zu verstehen, es mit all seinen Sinnen zu empfinden und sich durch dieses zu artikulieren, das kann weder ein Smartphone noch ein Tablet leisten.“Pavel zitierte Andreas Feininger: „Technik allein ist wertlos, solange sie nicht durch Kunst ergänzt wird.“Dies hätten die Teilnehmer von „Jugend musiziert“verstanden.
Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold blickte auf den Gmünder Stadtverband Musik und Gesang mit 60 Mitgliedsvereinen und über 3500 aktiven Musizierenden. Zwei dieser Vereine, die Sankt-MichaelChorknaben und der MV Bettringen, bewirteten die Gäste. Musik sei nicht nur schmückende Beigabe, so Arnold, sie sei eine „menschliche Fähigkeit, die jedem gegeben ist. Wer musiziert, wird intelligenter.“
Arnold: „Das hat ja Bundesliga-U 18-Niveau“
Voller Stolz zeichne man an diesem Abend die Besten dieser Kinder und Jugendlichen aus und habe nicht zuletzt die Möglichkeit, sie in diesem Rahmen auch musizieren zu hören. An die musizierende Jugend gewandt meinte Arnold: „Ihr habt euch neben der Schule der Herausforderung gestellt, euer Können vor einer Jury zu präsentieren und euch bewerten zu lassen“; das sei bei Musik schwieriger als bei einer Matheprüfung, in der es eindeutige Ergebnisse gebe. Er gratulierte zu „fantastischen Leistungen“: „Das hat ja BundesligaU 18-Niveau.“Das Ganze sei ohne qualifizierte Begleitung nicht denkbar, auch dafür wurde gestern mehrfach gedankt.
Sparkassendirektor Dr. Christof Morawitz sprach im Namen der Kreissparkassen Ostalb und Heidenheim, ohne die sich dieser Wettbewerb zumindest nicht in diesem Rahmen durchführen ließe.