Leicht verdaulich und belanglos
15 Dinge, die sie über Burger King wissen müssen
(Mi., Sat.1, 20.15 Uhr) - Irreführender Titel, flacher Inhalt: Wer darauf hofft, in dieser Sendung kritische Enthüllungen serviert zu bekommen, wird enttäuscht sein. Über 100 Minuten lang gibt es „Infotainment“, leicht verdaulich und belanglos. Dabei gäbe es ja durchaus Dinge, die man wissen sollte über eine der größten Fast-Food-Ketten der Welt. Zum Beispiel, wie der Konzern mit Betriebsräten umgeht. Oder wie viel Wasser für die Produktion von Rindfleisch verbraucht wird.
Doch hier beschränkt sich die Erkenntnis auf Daten und Fakten, die man mit einem Blick auf die Internetseite des Unternehmens recherchieren kann, und auf alte Hüte der Marke „Burger sehen auf Produktfotos viel frischer aus als im echten Leben“. Alles so zahnlos formuliert, dass es niemandem wehtut. Das Fleisch für den Burger ist mehr als 800 Kilometer weit transportiert worden? Kommentar aus dem Off: „Hauptsache es schmeckt.“Das wirkt wie KonzernPR – zur besten Sendezeit. Fernseh„Promis“wie TV-Richter Hold, Vera Int-Veen oder Ex-Boxer Axel Schulz (natürlich mit unvermeidlicher Fackelmann-Baseballkappe) kommentieren die Einspieler – und man denkt sich: Hättest Du besser geschwiegen.
Ein Hoch auf Mediatheken. Ein Hoch auf Streamingdienste. Mit Sendungen wie dieser arbeitet das Fernsehen erfolgreich an der Zerstörung der eigenen Daseinsberechtigung.