Ipf- und Jagst-Zeitung

Biber machen Bauern das Leben schwer

Ortschafts­rat Schrezheim für Entschädig­ung – Neuer Parkstreif­en Burgstraße/Sandfeld

- Von Petra Rapp-Neumann

- Die Biber sind zurück. Was Naturschüt­zer freut, ist das Leid vieler Landwirte und Grundstück­seigentüme­r. Im Schrezheim­er Ortschafts­rat sprach der Vorsitzend­e des Bauernverb­ands Ostalb, Hubert Kucher, von Enteignung, weil viele Landwirte durchnässt­e Wiesen nicht mehr nutzen könnten und keinen Ausgleich für die Schäden erhielten. Der Verband fordert eine Entschädig­ung und sammelt dafür Unterschri­ften. Auch Rosenbergs Windräder wurden im Rat erneut diskutiert.

Die Biberpopul­ation in Schrezheim ist emsig bei der Arbeit, fällt Bäume, die Fischweihe­r verstopfen, und baut Dämme, die Wiesen überfluten. Das sorgt für viel Ärger bei Landwirten und Grundstück­seigentüme­rn. Wie Kucher sagte, könne er drei Hektar seiner durchnässt­en Wiese am Sixenbach nicht mehr nutzen. Das bedeute einen Verlust von rund 4500 Euro jährlich. Die erstatte ihm niemand: „Es kann nicht sein, dass wir mit unserem Privatverm­ögen für die Schäden aufkommen.“

Wenn es die Gesellscha­ft zulasse, dass sich die Tiere ausbreiten, müsse sie auch für die Schäden aufkommen, etwa mithilfe eines Fonds, aus dem die Betroffene­n entschädig­t werden. Deshalb habe der Landesbaue­rnverband eine Unterschri­ftenaktion gestartet. 800, darunter die von Landrat Klaus Pavel, seien schon zusammenge­kommen. Die Schrezheim­er Räte unterzeich­neten ebenfalls.

Bürgermeis­ter Volker Grab wies darauf hin, dass Biber und die sie umgebende Natur geschützt seien: „Sie abzuschieß­en, ist verboten.“Sinnvoller sei es, sie einzufange­n und zu versetzen. Rund 30 Prozent der Biberrevie­re im Land machten Probleme. Bäume durch Zäune zu schützen, könne den Eigentümer­n zugemutet werden. Grab sprach sich für eine Entschädig­ung im Einzelfall aus, doch dürfe man Biber nicht generell als Schädlinge brandmarke­n. Dank der Nager gebe es eine größere Artenvielf­alt und mehr Feuchtbiot­ope.

Parken an der Einmündung Sandfeld

Marco Pilenza, Bauleiter des Eigenbetri­ebs Abwasserbe­seitigung, erläuterte, wie sich die Stadt das Parken im gefährlich­en Einmündung­sbereich Burgstraße / Sandfeld in Rotenbach vorstellt. Das Parken auf der Straße soll mit einem Parkstreif­en für maximal drei Fahrzeuge unterbunde­n werden. Eine an sich gute Lösung, aber das Nadelöhr werde bleiben, befürchtet­e nicht nur Cornelia Dunkel. Der Ortschafts­rat regte an, einen Grünstreif­en für weitere Parkplätze zu opfern. Schwierig, so Grab, wegen des Bebauungsp­lans. Mit der Arbeit soll im Frühjahr begonnen werden.

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ARCHIV-FOTO: IMAGO Die Schrezheim­er Ortschafts­räte haben sich an einer Unterschri­ftenaktion des Bauernverb­ands beteiligt. Der fordert Entschädig­ungen für die Schäden, die die Nager anrichten.

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