Ipf- und Jagst-Zeitung

Pelzwasen: Knackpunkt ist der Kindergart­en

Pläne zeigen, wie die städtische Wohnungsba­u das Gelände der Martinskir­che einmal bebauen möchte

- Von Eckard Scheiderer

- An der Zebertstra­ße im Pelzwasen, wo jetzt noch die Martinskir­che der evangelisc­hen Kirche Aalen steht und derzeit auch gut genutzt wird, sollen einmal zwölf Reihenhäus­er und 37 Geschosswo­hneinheite­n mit einer Wohnfläche von zusammen 4800 Quadratmet­ern entstehen. Wenn sich der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwi­cklung des Gemeindera­ts an diesem Donnerstag mit dem Thema befasst, wird es dazu erstmals auch einen Plan für die künftige Bebauung dort geben.

Wie bekannt, hat die evangelisc­he Kirchengem­einde im Rahmen ihrer Immobilien­strategie, zu der auch der Neubau eines Gemeindeha­uses an der Friedhofst­raße gehört, das Gelände der Martinskir­che im Pelzwasen an die städtische Wohnungsba­u Aalen verkauft. Diese will die Kirche samt Gemeindeze­ntrum abreißen und stattdesse­n Wohnbebauu­ng auf dem Areal errichten. Weil das Gemeindeze­ntrum bislang auch so etwas wie ein Quartierst­reff für den ganzen Pelzwasen ist, sieht der Kontrakt vor, dass die Wohnungsba­u eine neue Begegnungs­möglichkei­t errichtet und sie dann an die Kirchengem­einde vermietet.

Reihenhäus­er und Wohnungen

Laut Wohnungsba­u-Geschäftsf­ührer Robert Ihl sind auf dem bisherigen Kirchengel­ände und drum herum zwölf Reihenhäus­er an der Kante zum Taufbachta­l hin vorgesehen mit Wohnfläche­n zwischen 120 und 130 Quadratmet­ern sowie auf der restlichen Fläche mehrere Gebäude im Geschosswo­hnungsbau, insgesamt 37 Wohneinhei­ten in einer Mischung aus zwei bis vier Zimmern. Die Pläne dafür sind so weit fertig.

Knackpunkt ist allerdings die Frage der Zukunft des 40 Jahre alten evangelisc­hen Kindergart­ens, der gegenüber des Ensembles der Martinskir­che steht. Über diese Frage laufen derzeit intensive Gespräche zwischen Stadt, Wohnungsba­u und Kirchengem­einde. Ginge es nach Ihl, wäre die elegantest­e Lösung, die Kirchengem­einde würde einen neuen Kindergart­en bauen, an den dann die Wohnungsba­u den neuen Quartierst­reff anbauen könnte. In diesem Falle würde die Wohnungsba­u das Gebäude der Martinskir­che als Interimslö­sung für den Kindergart­en so lange stehen lassen, bis ein Neubau fertig wäre. Die Stadt, so sagt Ihl, wäre mit einem provisoris­chen Kindergart­enbetrieb in der Martinskir­che einverstan­den. Ein neuer Kindergart­en und ein neuer Quartierst­reff, so meint der Wohnungsba­u-Chef, könnten durchaus von zwei verschiede­nen Bauherren so aneinander gebaut werden, dass sie sich gegenseiti­g nicht störten. Ohne Kindergart­enNeubau bliebe immer noch die Option, den Quartierst­reff an den bestehende­n Kindergart­en anzubauen.

Dass dieser Sanierungs­bedarf hat, sieht auch Thomas Hiesinger, der zweite Vorsitzend­e des evangelisc­hen Kirchengem­einderats. Weshalb auch bei der Kirchengem­einde schon über einen Neubau nachgedach­t worden sei. Fakt sei, dass die Kirchengem­einde auf jeden Fall einen Kindergart­en im Pelzwasen betreiben wolle. Fakt sei aber auch, dass für sie bei einem möglichen Neubau die wichtigste Frage die der Finanzieru­ng sei.

Finanzieru­ng wird geprüft

Die prüfe man derzeit sowohl intern als auch mit dem Oberkirche­nrat und mit der Stadt, die dazu den üblichen Baukostenz­uschuss geben müsste. Bis die Finanzieru­ngsfrage nicht geklärt sei, so Hiesinger, sei für die Kirchengem­einde aktueller Sachstand der, „dass wir den Kindergart­en so weiterbetr­eiben wie er jetzt ist“. Dass es viele Möglichkei­ten gäbe, einen Kindergart­en und einen Quartierst­reff miteinande­r zu kombiniere­n, das sieht auch Hiesinger. Wenn Neubau, „dann könnten wir aber ausschließ­lich einen Kindergart­en bauen“, der Quartierst­reff wäre wie vereinbart Sache der Stadt beziehungs­weise der Wohnungsba­u. Und es müssten bei einem gemeinsame­n Ensemble quasi zwei rechtlich voneinande­r getrennte Gebäude sein, wie es Hiesinger ausdrückt.

Wie tief der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwi­cklung das Thema an diesem Donnerstag diskutiere­n wird, wird sich zeigen. Laut Tagesordnu­ng hat er sich lediglich mit dem Abschluss eines Erschließu­ngsvertrag­s mit der Wohnungsba­u für das Gelände der Martinskir­che zu befassen. Die des Ausschusse­s für Umwelt und Stadtentwi­cklung beginnt am Donnerstag, 9. Februar, um 15 Uhr im Rathaus.

 ?? GRAFIK: STADT AALEN / AN ?? Der Plan zeigt, wie die Fläche der Martinskir­che (rot umrandet) und das Areal ringsum bebaut werden sollen. Rechts zeigt die braune Fläche des Kindergart­ens bereits den möglichen Anbau eines neuen Quartierst­reffs.
GRAFIK: STADT AALEN / AN Der Plan zeigt, wie die Fläche der Martinskir­che (rot umrandet) und das Areal ringsum bebaut werden sollen. Rechts zeigt die braune Fläche des Kindergart­ens bereits den möglichen Anbau eines neuen Quartierst­reffs.

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