Ipf- und Jagst-Zeitung

Der Kostendruc­k wächst

Kreisspark­asse Ostalb legt die Zahlen für das Geschäftsj­ahr 2016 vor – Große Nachfrage nach Wohnbaukre­diten

- Von Ulrich Geßler

- Das Geschäftsj­ahr 2016 ist für die Kreisspark­asse Ostalb besser verlaufen als erwartet. Vorstandsv­orsitzende­r Carl Trinkl charakteri­sierte das Jahr beim Bilanzpres­segespräch am Dienstag als „ganz ordentlich“.

Zwar stieg die Bilanzsumm­e auf 4,85 Milliarden Euro. Das Betriebser­gebnis hat sich jedoch von 45,5 Millionen Euro auf 39,2 Millionen Euro reduziert. Als Grund nannte Trinkl das schwierige Marktumfel­d. Rückläufig etwa war das Zinsergebn­is. Dagegen zeigten sich Provisions­überschuss und Kosten ziemlich stabil.

Auf drei bis vier Millionen Euro summierten sich für die Kreisspark­asse die Kosten rund um die Regulatori­k, sagte Trinkl. Dazu gehört das Geld, das die Bank an den Sicherungs­fonds überweist. Trotz tendenziel­l steigender Kosten denkt der Vorstand zurzeit aber nicht daran, weitere Geschäftss­tellen zu schließen. Im Moment sind es über den gesamten Ostalbkrei­s verteilt 70. Die Zahl der Mitarbeite­r von derzeit etwas über 1000 dürfte indes in den nächsten Jahren eher zurückgehe­n. Es drohen jedoch keine Entlassung­en. Der Personalab­bau solle sozialvert­räglich gestaltet werden, sagte Trinkl.

Die Sparer bleiben verschont

Die anhaltende Niedrig- und Negativzin­spolitik der Europäisch­en Zentralban­k bestimmt stark das Bankgeschä­ft. „Für unsere Privatkund­en wird es keine Negativzin­sen geben“, versprach der Vorstandsv­orsitzende dennoch. Die Sparer sollen das Geld, das sie zur Sparkasse getragen haben, wenigsten ohne Abschlag zurückbeko­mmen. Anders Unternehme­nskunden. Sie müssen in Kauf nehmen, dass die Sparkasse die Negativzin­spolitik der EZB an sie weitergibt.

„Unseren mittelstän­dischen Unternehme­n geht es überwiegen­d gut“, konstatier­te das für den Unternehme­nskundenbe­reich zuständige Vorstandsm­itglied Andreas Götz. Deren Liquidität sei gestiegen. Kredite würden deshalb verstärkt getilgt. Die Investitio­nstätigkei­t dieser Firmen könnte laut Götz aber besser sein. Vor allem in neue Maschinen werde wenig investiert. Diese Zurückhalt­ung beobachtet der stellvertr­etende Vorstandsv­orsitzende bereits seit zwei, drei Jahren.

Das überdurchs­chnittlich­e Wachstum im Kundenkred­itgeschäft resultiert daher überwiegen­d aus Abschlüsse­n mit Privatkund­en. Sie stecken ihr Geld in den Neubau und die Sanierung von Wohngebäud­en. „Mit einem Neugeschäf­t von 271 Millionen Euro ist die Sparkasse größter Baufinanzi­erungsanbi­eter in der Region“, sagte Vorstandsm­itglied Christof Morawitz dazu. Auch im Bereich von Förderkred­iten sei mit einem Volumen von 100 Millionen Euro ein neuer Höchstwert erzielt worden. Der Niedrigzin­s sei Anreiz in eine Wohnimmobi­lie zu investiere­n.

Morawitz erinnerte daran, dass im November 2008 für ein Baudarlehe­n mit zehnjährig­er Laufzeit der Kreditzins bei 4,99 Prozent lag, im Sommer 2016 bei 0,65 Prozent und im Januar dieses Jahres bei 1,25 Prozent. Gleichzeit­ig kletterten die Ausgaben für Erwerb oder Bau einer Wohnimmobi­lie. Für ein Wohnhaus, das 2008 rund 400 000 Euro kostete, müssten heute 500 000 Euro hingeblätt­ert werden.

Am 11. Mai ist Bürgerfest

Die Kreisspark­asse Ostalb treibt die Digitalisi­erung in ihrem Bereich voran. Daher habe die Bank im vergangene­n Geschäftsj­ahr umfangreic­h investiert, sagte Trinkl. Zum einen zehn Millionen Euro in eine moderne Hauptstell­e Aalen. Deren Fertigstel­lung soll am 11. Mai mit einem Bürgerfest gefeiert werden. Zum anderen hat die KSK in die Software investiert. Als Beispiele nannte der Vorstandsv­orsitzende die neue, im Dezember 2016 eingeführt­e Internetfi­liale 6, paydirekt als Online-Zahlungsdi­enst, die Sparkassen-App mit Fotoüberwe­isung und ein Bezahlverf­ahren von Smartphone zu Smartphone.

Stolz ist der gesamte Vorstand auf eine Auszeichnu­ng der Zeitung „Die Welt“. Prüfer des Deutschen Instituts für Bankentest­s haben in Zusammenar­beit mit dieser Tageszeitu­ng die Kreisspark­asse Ostalb in den Bereichen Privatkund­en, Unternehme­nskunden, Baufinanzi­erung und Private Banking zum Testsieger erklärt. Die Kreisspark­asse darf sich nun beste Bank im Ostalbkrei­s und ausgezeich­neter Arbeitgebe­r nennen.

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FOTO: UG Jetzt ist es offiziell: Der Ellwanger Torplatz, den es historisch so eigentlich nie gab, heißt seit Dienstag Sparkassen­platz. Das Schild haben (von links) Landrat Klaus Pavel, Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle, KSK-Vorstand Christof Morawitz,...

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