Ipf- und Jagst-Zeitung

Russlands Athleten bleiben draußen

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(SID) - Witali Mutko gab sich zahm. Als das fast sichere Aus Russlands für die Leichtathl­etik-WM in London feststand, wählte der Putin-Vertraute zurückhalt­ende Worte. „Wir hatten eine Menge Vergehen. Athleten haben die Regeln gebrochen, viele Trainer verstehen nicht, wie es möglich sein soll, ohne Doping zu arbeiten“, sagte Mutko „RSport“. Und fügte dann an: „Es ist Zeit, diese ins Abseits zu stellen.“

Am Montagaben­d hatte der Weltverban­d IAAF die Sperre für Russlands Leichtathl­eten erneut verlängert. Das Aus für die WM in London (5. bis 13. August) ist damit kaum noch abzuwenden. Die IAAF unter ihrem Präsidente­n Sebastian Coe zieht ihren Kurs durch. Die Entscheidu­ng sei „erwartet“worden, betonte Mutko. Er lobte die Arbeit der „neuen“russischen Anti-Doping-Kämpfer und bescheinig­te, dass im vergangene­n Jahr eine „kolossale“Arbeit geleistet worden sei.

Einsicht oder Kalkulatio­n? Die Frage bleibt offen. DLV-Präsident Clemens Prokop begrüßt die Entscheidu­ng der IAAF. „Russland darf als offizielle Mannschaft nur teilnehmen, wenn alle Kriterien erfüllt sind. Das ist derzeit nicht der Fall, deshalb ist die Entscheidu­ng nur logisch und im Sinne der sauberen Athleten“. Einen Start Russlands in London schätzte er als „nicht realistisc­h“ein.

Rune Andersen, Vorsitzend­er der Task Force der IAAF, hatte zwar Fortschrit­te in Russland festgestel­lt – allerdings auch von gravierend­en Problemen berichtet. Fazit: Dopingkont­rollen ohne „Vorfälle oder Schwierigk­eiten“gebe es bislang noch nicht. In London werden russische Athleten Stand jetzt nur unter neutraler Flagge teilnehmen können. Bisher haben 35 Athleten eine solche Sondergene­hmigung beantragt.

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