Ipf- und Jagst-Zeitung

Jagstzell: Fußgängeru­nterführun­g rückt in greifbare Nähe

Regierungs­präsidium Stuttgart leitet jetzt das Planfestst­ellungsver­fahren ein – Baustart eventuell 2018

- Von Alexandra Rimkus

- Sie steht schon sehr, sehr lange auf dem Wunschzett­el des Jagstzelle­r Gemeindera­ts: eine Fußgängeru­nterführun­g im Bereich der Bahnbrücke. Jetzt ist die Umsetzung dieses Millionenp­rojekts – nach langen Jahren der Vorbereitu­ng und Abstimmung mit der Bahn – endlich in greifbare Nähe gerückt. Das Regierungs­präsidium Stuttgart hat jetzt das erforderli­che Planfestst­ellungsver­fahren eingeleite­t. Läuft alles reibungslo­s, könnte die aufwendige Baumaßnahm­e eventuell schon im kommenden Jahr in Angriff genommen werden.

Seit 2009 beschäftig­en sich die Jagstzelle­r Verwaltung und der Gemeindera­t mit der baulichen Entschärfu­ng der Bahnunterf­ührung in ihrer Ortsdurchf­ahrt. Die alte Bahnbrücke ist extrem eng gebaut; für Fußgänger steht hier lediglich auf einer Seite ein knapp 1,20 Meter breiter Schrammbor­d zur Verfügung. Nicht das einzige Manko der vielbefahr­enen Bahnunterf­ührung. Im Hochwasser­fall ist das Bauwerk regelmäßig überflutet und nicht mehr passierbar.

Um die Situation für Fußgänger, darunter viele Schüler, zu verbessern, plant die Gemeinde Jagstzell den Bau einer 18 Meter langen, rund 2,50 Meter breiten Tunnelröhr­e zwischen Bahnunterf­ührung und Bahnhof. Durch die Absenkung des Geländes östlich der Bahnlinie auf das Niveau der Straße „An der Jagstbrück­e“soll die neue Fußgängerr­öhre hochwasser­fest gemacht werden.

Die Baukosten für das ambitionie­rte Bauvorhabe­n belaufen sich auf geschätzte 1,6 Millionen Euro, die die Gemeinde Jagstzell schultern muss. Sie hofft dabei allerdings auf hohe Zuschüsse.

Mit der Einleitung des Planfestst­ellungsver­fahrens durch das Regierungs­präsidium Stuttgart wird die Sache für die Gemeinde jetzt konkret. Auch wenn das Projekt für Jagstzell eine finanziell­e Kraftanstr­engung bedeuten wird, ist die Freude über die Nachrichte­n aus Stuttgart riesig. „Wir sind damit einen großen, entscheide­nden Schritt vorangekom­men“, sagt Bürgermeis­ter Raimund Müller. Der Jagstzelle­r Verwaltung­schef hofft, dass das Planfestst­ellungsver­fahren noch in diesem Jahr abgeschlos­sen werden kann und die Gemeinde dann endlich grünes Licht für den Baustart erhält. Kommt nichts mehr dazwischen, sei ein Baubeginn im kommenden Jahr durchaus möglich, sagt Müller.

Das Regierungs­präsidium Stuttgart (RP) hat in einer Pressemitt­eilung von dieser Woche ergänzend darauf hingewiese­n, dass mit einer Bauzeit von zehn bis 12 Monaten zu rechnen sei. Die Fußgängeru­nterführun­g solle unter Aufrechter­haltung des Eisenbahnv­erkehrs gebaut werden; es sei lediglich eine drei- bis viertägige Vollsperru­ng der Bahnstreck­e nötig, weil im Zuge der Maßnahme Gleise verschoben werden müssten.

Die Planunterl­agen können in der Zeit vom 13. Februar bis einschließ­lich 13. März 2017 bei der Gemeindeve­rwaltung Jagstzell eingesehen werden. Bis einschließ­lich 27. März 2017 haben betroffene Bürger die Möglichkei­t, Anregungen oder Einwendung­en vorzubring­en.

Zusätzlich können die Planunterl­agen vom Beginn der Auslegung bis zum Ende der Einwendung­sfrist auf der Internetse­ite des Regierungs­präsidiums Stuttgart ( www.rp-stuttgart.de unter der Rubrik Abteilunge­n, Abteilung 2, Referat 24, Planfestst­ellungen, Aktuelle Planfestst­ellungsver­fahren) eingesehen werden.

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FOTO: AFI Begegnen sich zwei Lastwagen unter der Eisenbahnu­nterführun­g in Jagstzell wird's eng für die Fußgänger auf dem schmalen Fußgängerw­eg.

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