Bürgerinitiative will klagen Ziel: Großwindräder im geplanten Windpark Rosenberg Süd zu verhindern.
Bau der Großwindräder soll verhindert werden – über 120 Bürger unterstützen die Bürgerinitiative
- Lässt sich der Windpark Rosenberg-Süd noch verhindern? Über diese Frage ist im rappelvollen Dorfhaus Eggenrot auf Einladung der Bürgerinitative (BI) „Windkraft mit Vernunft – Rosenberg-Süd“angeregt diskutiert worden. Rund 120 Menschen waren zu der Veranstaltung gekommen. Am Ende waren sich die Anwesenden einig: Sie wollen, wenn möglich, gegen den Bau des geplanten Windparks klagen. Ein Spendenaufruf zur Finanzierung eines solchen Rechtsstreits stieß auf große Resonanz.
Jens Greiner, einer der Sprecher der BI, umriss eingangs der Versammlung die Situation. Man sei im Kampf gegen den Windpark unverschuldet „spät dran“. Da das Antrags- und Genehmigungsverfahren in einer „rekordverdächtigen Zeit“von nur dreieinhalb Monaten abgewickelt worden sei, hätten die Gegner der geplanten drei großen Anlagen kaum Zeit gehabt, angemessen zu reagieren, sagte Greiner. Gleichwohl wolle man nicht einfach nur abwarten. Ins gleiche Horn stieß auch BI-Mitglied Rudolf Knecht. Trotz der Genehmiung des Windparks müsse der Protest fortgesetzt werden. „Das Ende der Fahnenstange“sei diesbzüglich noch lange nicht erreicht, befand Knecht.
In der Versammlung erinnerten die Vertreter der BI noch einmal im Detail an die Planungsgeschichte des Windparks Rosenberg-Süd. Es wurde in diesem Zuge auf vermeintliche Missstände, wie etwa die Nichteinhaltung von Mindestabständen der Windräder zur nächsten Wohnbebauung hingewiesen. Karen Hoffman erklärte dazu, dass aus ihrer Sicht nicht nur die Lebensqualität unter den Anlagen leiden wird. „Letztendlich wird das auch den Wert der dortigen Immobilien mindern“, zeigte sich Hoffmann überzeugt.
BI will Spenden für einen möglichen Rechtsstreit sammeln
Die Mitglieder der BI machten weiter deutlich, dass aus ihrer Sicht die Rechtsgrundlage für den Bau des Windparks keineswegs so wasserdicht sei, wie es die Befürworter von der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Ellwangen und der EnBW ausführen. Sie wollen deshalb auch eine Klage gegen den Windpark Rosenberg-Süd einreichen. Der erste Schritt soll die Vorbereitung der Klage sein. Das dafür benötigte Geld, rund 5000 Euro für die Beauftragung eines Fachanwalts, wollen die Mitglieder der BI aus eigener Tasche zahlen. Wobei man auf die Unterstützung weiterer betroffenen Anwohner und Bürger baut. Diese Unterstützung ist offenbar vorhanden. Am Abend trugen sich zumindest fast alle der Anwesenden in eine Spenderliste ein.
„Wir haben so auf Anhieb eine Summe von 6500 Euro zusammenbekommen. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erklärte Greiner auf Nachfrage unserer Zeitung. Sollte sich herausstellen, dass die Klage nach Einschätzung des Fachanwalts erfolgversprechend ist, kündigte die Bürgerinitiative schon jetzt an, vor das Verwaltungsgericht ziehen zu wollen. Dafür wären noch einmal weitere 5000 Euro nötig. Diese Summe will die BI ebenfalls über Spenden einsammeln.