Ipf- und Jagst-Zeitung

ADAC-Studie: Pkw-Maut wird ein Verlustges­chäft

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(ts/dpa) - Eine Studie zur Pkw-Maut im Auftrag des Autofahrer­clubs ADAC bringt Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt (CSU) unter Druck. Danach droht dem Staat ein Verlustges­chäft. Nach Darstellun­g des Verkehrswi­ssenschaft­lers Ralf Ratzenberg­er werde die stärkere steuerlich­e Entlastung für umweltfreu­ndliche Pkw zu höheren Mindereinn­ahmen führen, sollten mehr neue Autos mit wenig Ausstoß gekauft werden.

Ausländer würden günstigere Vignetten kaufen als von Dobrindt kalkuliert, sagt die Studie des Maut-kritischen ADAC voraus. Und die Betriebsko­sten würden alle Gewinne auffressen. Auf eine „Unterdecku­ng“von 147 Millionen Euro im geplanten Einführung­sjahr kommt Ratzenberg­er. Im Jahr 2023 würde das Minus sogar auf 251 Millionen Euro wachsen, sollten die Einführung­skosten auf fünf Jahre umgelegt werden.

Dobrindt hält dagegen und stellt höhere Einnahmen als die bislang versproche­nen 500 Millionen Euro jährlich in Aussicht. Dennoch fordern die Grünen, das Vorhaben aufzugeben. Es werde ein „millionent­eures Zuschussge­schäft für Staat und Steuerzahl­er“sein, sagte Grünen-Fraktionsv­ize Oliver Krischer am Freitag. Wenn schon Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kein Machtwort gegen den „Maut-Irrsinn“spreche, müssten die SPD und ihr Kanzlerkan­didat Martin Schulz, der selbst aus einer Grenzregio­n komme, die Maut stoppen, forderte Krischer.

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