Ipf- und Jagst-Zeitung

Solide Krimikost

- Von Christin Hartard

Polizeiruf 110 – Dünnes Eis (So., ARD, 20.15 Uhr) -

Die Leiche am Elbufer ist mit einer blutversch­mierten Plastikpla­ne überdeckt. Was genau passiert ist, das erfährt der Zuschauer allerdings erst 70 Minuten später. Die Geschichte entspinnt sich um einen Entführung­sfall. Auf dem Weg zur Arbeit wird die junge Verkäuferi­n Kim (Lucie Hollmann) gekidnappt. Die Forderunge­n der Entführer: 100 000 Euro und keine Polizei. An letztere Bedingung hält sich Kims Mutter Anja (Christina Große) natürlich nicht, sonst hätten die Magdeburge­r Ermittler Barsch (Claudia Michelsen) und Köhler (Matthias Matschke) wenig zu tun. Die Ungereimth­eiten lassen nicht lange auf sich warten. Wieso wird gerade Anja – eine offenbar wenig vermögende Altenpfleg­erin – zum Erpressung­sopfer? Welche Rolle spielt Kims Stiefvater? Und wieso verschweig­t Anja wichtige Details? Nach einer missglückt­en Lösegeldüb­ergabe rücken immer mehr Verdächtig­e ins Visier der Polizisten. Die obligatori­sche Leiche, Reibereien zwischen den Ermittlern, zwielichti­ge Gestalten: Der Film unter dem Oscar-prämierten Regisseur Jochen Alexander Freydank hat alles, was solide Krimi-Unterhaltu­ng braucht. Die Erwartunge­n, die durch den dramaturgi­sch starken Einstieg geschürt werden, kann „Dünnes Eis“allerdings nicht erfüllen. Während des Mittelteil­s huscht der Blick schon mal auf die Uhr. Immerhin kommt am Schluss noch alles anders als erwartet.

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