Felix Auracher appelliert: Seid einig
Verabschiedung nach 27 Jahren als Ortsvorsteher von Hülen – Große Leistungen
- Mehr als 200 Gäste sind zur Verabschiedung von Ortsvorsteher Felix Auracher gekommen, der 27 Jahre die Geschicke Hülens maßgeblich mitbestimmt hat. Ende Januar ist Andreas Walter als sein Nachfolger verpflichtet worden.
Aurachers Wirken widerspiegele sich auch in der Einwohnerzahl von Hülen, die unter seiner Ägide von 400 auf 600 gestiegen sei, sagte Bürgermeisterin Andrea Schnele. Sie überreichte als Geschenk der Stadtverwaltung ein Bild der Lauchheimer Malerin Susanne Scholz und dankte Felix Auracher mit seinen Söhnen Peter und Martin für den „fürstlichen Empfang“, den ihr diese im Vierspänner bei ihrer Amtseinsetzung vor eineinhalb Jahren bereitet hätten.
27 Jahre Hülener Chronik mit vielen Details betrachtete Ortschaftsrat Josef Lindenmeier in einer Laudatio, außerdem die Vita von Felix Auracher. 1943 wurde dieser mit „Wurzeln aus Rosenberg“in Stuttgart geboren, und 1983 zog es den gelernten Heizungstechniker, dem seine Leidenschaft zum Pferdesport schon in die Wiege gelegt worden war, auf die Ostalb nach Hülen. Hier erwarb er ein aufgelassenes landwirtschaftliches Anwesen, baute es zum Pferdehof aus und legte damit den Grundstein für den 1993 von ihm maßgeblich mitbegründeten Pferdesportverein Schloss Kapfenburg. Felix Auracher hatte damals schon einen Namen unter Vierspänner-Fahrern in ganz Europa und wurde 1992 Vizeweltmeister.
Dorfentwicklung durch Kindergartenausbau
1989 wurde Auracher Ortsvorsteher. Er habe zielstrebig für attraktive Bauplätze gesorgt, erinnerte Lindenmeier. Den Ausbau des damals an der Existenzschwelle stehenden Hülener Kindergartens forcierte er im Zuge des Schulhausumbaues zum Dorfhaus. Flurneuordnung, Gasanschluss in den Neubaugebieten und der Anschluss des Hülener Abwassersystems an die Lauchheimer Kläranlage waren weitere Schwerpunkte.
Pavel sieht Auracher als „perfekten Repräsentanten“
Landrat Klaus Pavel stellte fest „wir haben uns immer gut verstanden“und dankte Felix Auracher als perfektem Repräsentanten. Vom Stadtverband für Kultur und Sport überbrachte Vorstandsmitglied KarlHeinz Pohl ein Grußwort des verhinderten Vorsitzenden Jürgen Walgenbach, der Auracher auch als persönlichem Freund dankte für viele Ideen mit Umsetzung und vor allem für seine tatkräftige Mithilfe bei der Bewirtschaftung des Stadtfeiertags. Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter erinnerte an den Auftritt der Hülener Kindergartenkinder und ergänzte „wir sind froh ‚Felix‘ gehabt zu haben.“
Wer Felix Auracher kennt ,weiß, dass dieser noch nie ein Blatt vor den Mund genommen hat. Und so war es auch bei seiner Abschiedsrede, bei der er bekannte, eines seiner Hauptziele, die „Festigung und Stärkung der dörflichen Gemeinschaft“, nicht erreicht zu haben. Er appellierte „redet mehr miteinander als übereinander und seid einig unter euch.“Er bedankte sich bei einigen im Saal persönlich, besonders bei Reinhard Alleze, der ihn vielem unterstütze. Die Feier, an die sich ein Empfang der Stadtverwaltung mit Imbiss und Umtrunk anschloss, wurde vom Geigenduo Kathrin Song und Jolanda Holy aus Schwäbisch Gmünd, die Kapfenburg-Akademiedirektor Erich Hacker vermittelt hatte, umrahmt.