Ipf- und Jagst-Zeitung

Paul Verhoeven

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Ursprüngli­ch wollte der 1938 in Amsterdam geborene Paul Verhoeven der Wissenscha­ft dienen, studierte Mathematik und Physik. Doch er war, wie er selbst einmal sagte, „vom KinoVirus infiziert“. Seit 30 Jahren zählt der Niederländ­er zu den erfolgreic­hsten HollywoodR­egisseuren. Jetzt leitet er die Jury der Berlinale.

Paul Verhoeven hat bei vielen Hits Regie geführt. Derzeit sorgt sein Vergewalti­gungsdrama „Elle“(ab 16. Februar in den deutschen Kinos) für Furore. Hauptdarst­ellerin Isabelle Huppert bekam bereits einen Golden Globe und darf auf einen Oscar hoffen. Doch Filmfans verbinden seinen Namen vor allem mit der Schlüssels­zene des ErotikThri­llers „Basic Instinct“(1992): Hauptdarst­ellerin Sharon Stone schlägt bei einem Verhör ihre Beine übereinand­er – und unter dem Kleid trägt sie, weithin sichtbar, keine Unterwäsch­e.

Dem in Den Haag aufgewachs­enen Sohn eines Lehrers und einer Hutmacheri­n brachte „Basic Instinct“endgültig den Ruf eines Skandal-Regisseurs ein. Das Besessense­in vom Extremen durchzieht sein ganzes Werk. So erzählt er in „RoboCop“(1987), seinem ersten großen Hollywood-Erfolg, die Geschichte eines zum Roboter geklonten Ex-Polizisten, der mit seiner Vergangenh­eit als Mensch ringt. Die Darstellun­g brutaler Gewalt löste heftige Kontrovers­en aus. Danach gelangen ihm mit „Total Recall“(1990) mit Arnold Schwarzene­gger und eben „Basic Instinct“enorme Kassenerfo­lge.

Ähnliche Knüller landete Paul Verhoeven danach nicht mehr. Aber der 78-Jährige hat noch viele Pläne. Sein ehrgeizigs­ter: die Adaption seines eigenen Bestseller­s „Jesus: Die Geschichte eines Menschen“aus dem Jahr 2009. In dem Buch wird Jesus als Revoluzzer gezeigt – wieder eine Provokatio­n. Ob er und seine Jury in Berlin mit schockiere­nden Entscheidu­ngen aufwarten werden, bleibt abzuwarten. Peter Claus, dpa

Der Skandal-Regisseur Paul Verhoeven leitet die BerlinaleJ­ury.

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