Ipf- und Jagst-Zeitung

Da steht ein Pferd auf dem Flur

Jeden Freitag macht Ponydame 13 ihre Runde bei den Kranken

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Ihr kennt bestimmt den Fasnets-Hit „Da steht ein Pferd auf dem Flur“. In Berlin passiert genau das, aber nicht nur an Fasnet, sondern jeden Freitag. Dabei steht das Pferd nicht nur im Flur, sondern spaziert auch in die Zimmer. Das Gebäude, in dem das Pony herumläuft, ist ein Hospiz. Das sind Heime für sehr kranke Menschen. Oft haben die Bewohner nicht mehr lange zu leben. Sie werden dort bis zu ihrem Tod gepflegt.

In vielen Hospizen in Deutschlan­d kommen Tiere zu Besuch. Meist sind das allerdings Hunde. Deshalb ist es schon recht ungewöhnli­ch, was regelmäßig in dem Hospiz in Berlin passiert. Jeden Freitag nämlich besucht dort ein Pony die kranken Menschen. Das freut die Bewohner. Eine alte Frau hält meist eine Schüssel mit Karotten parat. Sie sagt: „Ich war schon immer verrückt nach Pferden.“Der ungewöhnli­che Besuch tut ihr gut.

Das Pony gehört mittlerwei­le schon zum Hospiz dazu. Neben den Bildern der Mitarbeite­r an der Wand hängt auch sein Bild. Viele Menschen verbinden Pferde mit angenehmen Gefühlen und Erinnerung­en, sagt die Hospiz-Chefin. Außerdem bringt das Pony viel Abwechslun­g. Plötzlich riecht es anders als sonst, das Fell ist weich beim Streicheln, der Körper ist warm. Ein anderer Bewohner sagt über das Pony: „Die gibt mir doch Lebensmut, die Kleine.“Und er hat auch nichts dagegen, dass das Tier seine Hände ableckt. Das braune Pferdchen ist übrigens eine Ponydame und heißt einfach 13, benannt nach „Jim Knopf und die Wilde 13“.

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FOTO: DPA Ponydame 13 besucht mit ihrer Besitzerin Hinrika Höges regelmäßig die Menschen in einem Berliner Hospiz.

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