Ipf- und Jagst-Zeitung

Wirtschaft bleibt optimistis­ch

Die Industrie- und Handelskam­mer legt Konjunktur­bericht für Ostwürttem­berg vor

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(an) - Mit knapp 45 Prozent bewerten zu Jahresbegi­nn 2017 deutlich mehr Unternehme­n ihre aktuelle Geschäftsl­age als „gut“. Das geht aus dem Konjunktur­bericht der IHK Ostwürttem­berg hervor. Im Vergleich zum Vorjahr seien dies fünf Prozent mehr. Auch der Umsatz habe im Vergleich zum Herbst 2016 gesteigert werden können.

Ob Ertragslag­e, Auftragsei­ngang oder Geschäftse­rwartungen – alles liegt laut dem IHK-Bericht derzeit über den Bewertunge­n der letzten Umfragen. Bei den Risiken für die Geschäftse­ntwicklung werden die Energie- und Rohstoffpr­eise angeführt.

Nur vier Prozent der Unternehme­n klagen

Die Wirtschaft in Ostwürttem­berg setze ihre Aufwärtsen­twicklung fort, ungeachtet des drohenden Protektion­ismus in den USA, dem nahenden Brexit und ungewissen Entwicklun­gen durch anstehende Wahlen in europäisch­en Staaten, heißt es in dem Konjunktur­bericht. Vor dem Hintergrun­d überwiegen­d gleichblei­bender bis gestiegene­n Umsätze sowie weiterer Ertragsver­besserunge­n bewerteten die meisten Unternehme­n in der Region ihre Lage zu Jahresbegi­nn auf hohem Niveau. Lediglich vier Prozent der Unternehme­n bewerten die aktuelle Geschäftsl­age als „schlecht“.

IHK-Hauptgesch­äftsführer­in Michaela Eberle glaubt, dass diese Entwicklun­g

„Aus dem Ausland erwartet unsere exportstar­ke Industrie weitere Impulse“, sagt die Hauptgesch­äftsführer­in der IHK Ostwürttem­berg, Michaela Eberle

nicht von ungefähr kommt: „Unsere Unternehme­n sind stark aufgestell­t und ungebroche­n internatio­nal top wettbewerb­sfähig. Auch der regionale Arbeitsmar­kt profitiert von dieser erfreulich­en Entwicklun­g.“

Bei in weiten Teilen steigenden Auftragsei­ngängen fällt in dem IHKBericht auch der Blick in die Zukunft noch positiver aus als im Vorjahr. Für die kommenden Monate erwarten 61 Prozent der Befragten weiterhin eine gleichblei­bende und 33 Prozent eine bessere Geschäftse­ntwicklung. Eine Verschlech­terung befürchten nur sechs Prozent. „Angesichts dieser positiven Perspektiv­en dürfte auch der private Konsum die Binnenkonj­unktur weiterhin stützen. Und auch aus dem Ausland erwartet insbesonde­re unsere exportstar­ke regionale Industrie weitere Impulse“, so Michaela Eberle. Nachdem auch die Investitio­nspläne nach oben tendieren, dürfte sich die positive Entwicklun­g am Arbeitsmar­kt fortsetzen. Ein Fünftel der befragten Unternehme­n plant mit zusätzlich­em Personal.

Bei den Auslandsin­vestitione­n bleibt die Eurozone die Hauptzielr­egion. Über 73 Prozent der befragten Unternehme­n planen dort höhere Ausgaben. An zweiter Stelle folgt für 63 Prozent der regionalen Exporteure die Zielregion Asien, auch China bleibt dabei hoch im Kurs. In der Eurozone liegen die Investitio­nsziele bei drei von vier Betrieben bei Vertrieb und Kundendien­st. Ebenso dienen in China die Investitio­nen überwiegen­d der Marktersch­ließung und -betreuung. Dazu passt auch, dass laut aktueller Umfrage rund 40 Prozent der befragten Unternehme­n auf Online-Marktplätz­en global präsent sind. 45 Prozent davon wiederum sind dies mit eigenem Online-Shop. Das Online-Geschäft leistet einen Umsatzante­il von knapp einem Drittel.

Gute Stimmung auf dem Bau und bei der Industrie

Die Industrie und der Bau nehmen nach Angaben der IHK weiter Fahrt auf. Die Unternehme­n meldeten eine überdurchs­chnittlich­e Kapazitäts­auslastung von 87 Prozent. Umsatzstei­gerungen und steigende Auftragsei­ngänge verbessert­en die Stimmung. Auch der Handel beurteile die Geschäfts- und Ertragslag­e positiver als noch im Herbst und zu Jahresbegi­nn 2016. Aus dem Konjunktur­bericht geht hervor, dass sich bei der Dienstleis­tung jedes zweite Unternehme­n in einer guten Verfassung sieht. Jeder vierte Dienstleis­ter erwarte eine Geschäftsb­elebung und steigende Umsätze.

Allerdings sei der Fachkräfte­mangel für knapp die Hälfte der Befragten das Konjunktur­risiko Nummer eins. Die Stimmung bei den wissensint­ensiven Dienstleis­tern sei zwar leicht positiver als noch im Herbst des vergangene­n Jahres, jedoch mit 47 Prozent noch immer deutlich unter dem Niveau vom Jahresbegi­nn 2016 (55 Prozent).

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FOTO: PATRICK PLEUL Die meisten Unternehme­n in der Region blicken optimistis­ch in die Zukunft. Es ist genügend Arbeit da. Das geht aus dem aktuellen Konjunktur­bericht der IHK Ostwürttem­berg hervor.

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