Ipf- und Jagst-Zeitung

Gebühren für internatio­nale Studenten im Südwesten kommen – mit Ausnahmen

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(lsw) - Trotz Kritik hat das Kabinett einen von Wissenscha­ftsministe­rin Theresia Bauer (Grüne) erarbeitet­en Gesetzentw­urf für die Einführung von Gebühren für internatio­nale Studenten beschlosse­n.

Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) betonte am Dienstag: „Niemand, der dauerhaft seinen Lebensmitt­elpunkt in Deutschlan­d hat, muss Gebühren bezahlen – ungeachtet von Herkunft und Nationalit­ät.“Studenten, die von außerhalb der EU zum Studium in den Südwesten kommen, sollen einen Beitrag von 1500 Euro im Semester leisten. 300 Euro davon bleiben direkt bei den Hochschule­n, um die Studienbed­ingungen für diese Gruppe zu verbessern und eine bessere Betreuung zu ermögliche­n.

Die SPD hält die geplanten Gebühren für den falschen Weg, Haushaltsl­öcher im Hochschul- und Kulturress­ort zu stopfen. Das Aktionsbün­dnis gegen Studiengeb­ühren sieht in dem Gesetzesvo­rschlag sogar eine „Bildungshü­rde“, die die Betroffene­n diskrimini­ere. Auch die Bildungsge­werkschaft GEW kritisiert­e die Gebühren.

Die Arbeitgebe­r in Baden-Württember­g begrüßten den Schritt hingegen: Deren Einnahmen verschafft­en den Hochschule­n im Land einen Qualitätsv­orsprung bei der Internatio­nalisierun­g. Man fürchte keinen dauerhafte­n Abschrecku­ngseffekt, sagte Hauptgesch­äftsführer PeerMichae­l Dick.

Eine Rückkehr zu allgemeine­n Studiengeb­ühren werde es nicht geben, versichert­e Kretschman­n. Stipendien und verschiede­ne Ausnahmere­gelungen sollen insbesonde­re Studenten aus entwicklun­gsschwache­n Ländern den Schritt an eine Südwest-Hochschule erleichter­n. Die Baden-Württember­gStipendie­n sollen um eine Million Euro erhöht werden, um Studenten aus Entwicklun­gsländern gezielter fördern zu können. In dem Topf sind derzeit 5,5 Millionen Euro.

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FOTO: DPA Theresia Bauer

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