Polizei sucht Waffe in Erstaufnahmestelle
(fxh) - 380 Polizisten haben sechs Stunden lang vergeblich die Erstaufnahmestelle für Asylbewerber in Sigmaringen nach einer Waffe durchsucht. Gefunden wurden bei dem Einsatz am Dienstagvormittag lediglich mehrere Drogenverstecke mit insgesamt rund 200 Gramm Haschisch, die bislang keinem Besitzer zugeordnet werden konnten.
Bereits vor zweieinhalb Wochen hatten Spezialkräfte das Zimmer eines 23-jährigen Bewohners durchsucht. Der Mann hatte sich in dem Raum eingesperrt. Zuvor soll er gedroht haben, dass er eine Pistole besitze. Um die selbe Waffe ging es auch am Dienstag, bestätigte ein Polizeisprecher auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“.
Die hohe Zahl an Einsatzkräften erklärt die Polizei mit der „latenten Gefahr“, die von der Waffe ausgehe. Außerdem habe die Größe des Gebäudes bei der Planung eine Rolle gespielt. In der durchsuchten Unterkunft leben ausschließlich Marokkaner. Nach mehreren Zwischenfällen waren sie separat von anderen Bewohnern untergebracht worden.
Die weiteren Ermittlungen übernimmt eine seit mehreren Wochen beim Polizeirevier Sigmaringen eingerichtete Ermittlungsgruppe, die sich um Straftaten mit Bezug zur Erstaufnahme kümmert. Eine Vielzahl von Taten unter Beteiligung von Bewohnern der Erstaufnahmestelle – etwa Körperverletzungen, Drogendelikte, Diebstahl und Raub – habe es notwendig gemacht, die Ermittlungen zu bündeln, sagte der Polizeisprecher.