Noch keine Entwarnung in Kalifornien
(dpa) - Eine Flutkatastrophe in Nordkalifornien ist vorerst abgewendet, doch für Zehntausende Menschen am Oroville-Stausee gibt es noch keine Entwarnung. Nach einer Massenevakuierung am Wochenende mussten die Anwohner am Montag das Gebiet weiter meiden. Die für die kommenden Tage angekündigten Regenfälle könnten die Abflusskanäle erneut belasten und doch einreißen lassen.
Der Wasserspiegel des Sees war am Montag so weit gefallen, dass der Notüberlauf nicht mehr benutzt werden musste. Stattdessen wurde mehr Wasser durch einen anderen Seitenkanal abgelassen, der allerdings auch beschädigt ist.
Nach einer jahrelangen Dürre, als die Menschen Wasser rationieren mussten, kommt es in dem Westküstenstaat derzeit vielerorts zu Überschwemmungen, Flüsse treten über die Ufer, Straßen und Dämme werden beschädigt. Nach Angaben der „Washington Post“hat Nordkalifornien bereits jetzt 228 Prozent mehr Regen abbekommen als normalerweise in dieser Jahreszeit. Weitere Regenfälle werden ab Donnerstag in der Region erwartet.
Vereinzelt wurden am Wochenanfang kritische Stimmen laut, ob die Krise auch auf eine mangelnde Instandhaltung oder Modernisierung des Damms zurückzuführen sei. So verweist die Zeitung „Mercury News“auf die Warnungen von Umweltgruppen im Jahr 2005, dass der Damm nicht sicher sei und sein Hochwasserüberfluss ebenfalls mit Beton verstärkt werden müsse. Die US-Energieaufsichtsbehörde FERC habe damals die Aufrüstung als unnötig abgelehnt.