Lippacher Ortsdurchfahrt wird bald weiter saniert
Ortschaftsrat berät über die Ausweisung neuer Gewässerschutzzonen – Landwirte befürchten Einbußen
(mab) - Die Ausweisung neuer Gewässerschutzzonen hat Auswirkungen auf die Ausbringung der Düngemittel- und Güllemengen. Einige Landwirte aus Lippach befürchten dadurch in der Bewirtschaftung ihrer Felder stark eingeschränkt und finanziell stärker belastet zu werden. Bürgermeister Herbert Witzany dagegen spricht von keiner zu erwartenden größeren Belastung der Landwirte. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt soll bald weitergehen.
Der Ortschaftsrat Lippach hat sich auf seiner Sitzung über die Neuabgrenzung des Wasserschutzgebietes für den Tiefbrunnen Stetten informiert. Der Tiefbrunnen Stetten liegt auch im Einzugsbereich von Lippach. Mit der Neuabgrenzung des Wasserschutzgebietes trägt der Gemeindeverwaltungsund Wasserversorgungsverband Kapfenburg (GVWV), deren Mitglieder die Stadt Lauchheim und die Gemeinde Westhausen sind, Sorge für den Schutz des Trinkwassers. Rund um den Lauchheimer Ortsteil Stetten, auf dessen Fläche auch der Tiefbrunnen liegt, ist eine sogenannte Gewässerschutzzone I und II eingerichtet worden. Die Bewirtschaftung der dortigen Felder, aber auch der Neubau von Gebäuden und anderer Baumaßnahmen die auch Auswirkungen auf das Grundwasser hätten, unterliegen strenger Regelungen.
Rund um diese beiden Zonen liegt eine weitere, großflächige Zone III, die zum großen Teil auch auf die Gemarkung von Lippach ausgeweitet wurde. „Diese ist nicht gar so streng im Umgang mit der Felderbewirtschaftung, zieht aber doch gewisse Einschränkungen mit sich“, sagte Ortsvorsteher Rudi Haas. So ist zum Beispiel die Ausbringung von Gülle in ihrer Menge und Dauer um einiges geringer als auf normalen Feldern ohne Gewässerschutzbestimmungen. Das gleiche gilt für die Menge der Ausbringung von Düngemitteln.
Nun befürchten einige Landwirte aus Lippach, durch die Neuabgrenzung des Wasserschutzgebietes mit weiteren Kosten belastet zu werden. „Überschüssige Gülle müssten wir dann zur speziellen Entsorgung wegbringen. Das könnte uns 10 000 bis 15 000 Euro mehr im Jahr kosten“, meinte ein Landwirt in der Sitzung. Zudem befürchtet er, dass von behördlicher Seite kurz über lang eine Ausweitung zur Gewässerschutzzone II veranlasst werden könnte. Das wäre dann für viele Landwirte sogar existenzbedrohend, wie er meint. Bürgermeister Herbert Witzany dagegen sieht keine Gefahr einer Ausweitung der Gewässerschutzzonen, da die jetzige Abgrenzung vollauf dem aktuellen Schutz des Wassers genüge. „Zumal auch bislang, nach jetzigem Stand der Bewirtschaftung der Felder, keine gesundheitlich bedenklichen Nitratwerte im Wasser gemessen wurden“, sagte Witzany. Er glaubt, dass es bei der Zone III, im besagten Bereich, langfristig auch bleibe. Sollte es dennoch einmal zur Wasserschutzzone II werden, sehe die Satzung der GVWV eine entsprechende finanzielle Entschädigung der betroffenen Landwirte vor.
Lastwagen beschädigen die Bordsteine
Die laufende Sanierung der Ortsdurchfahrt Lippach soll, sobald es die Witterung wieder zulasse, weitergehen. „Aktuell ist es leider zu kalt, um an den Gas-Hausanschlüssen zu arbeiten. Danach geht es weiter mit dem Rückbau der Wasseranschlüsse“, sagte Dieter Bühler vom Ortsbauamt Westhausen. Derzeit ruhen also die Bauarbeiten entlang der Ortsdurchfahrt – und sorgen dadurch aber für ein weiteres Problem.
Trotz Umleitungsausschilderung und Baustellenabgrenzung befahren viele Lastwagen diese Strecke und kommen so auch auf die Bordsteine, die dadurch stark beschädigt werden. Im Zuge der Baumaßnahme war zuerst angedacht, nur die Bordsteine punktuell und nur die, die stark beschädigt sind, auszutauschen. Daraus könnte jetzt aber ein kostspieliger Komplettaustausch werden. Die Verwaltung will sich sehr bald ein Bild von der dortigen Situation machen.