Ipf- und Jagst-Zeitung

Vollmann: Keine Durchhalte­parolen Aalener Fans und VfR-Spieler wollen alles dem Klassenerh­alt unterordne­n.

Spieler und Fans des VfR Aalen wollen alles dem Klassenerh­alt unterordne­n

- Von Sebastian van Eeck

- Der Schock ist nach wie vor groß beim Fußball-Drittligis­ten VfR Aalen. Nach der Bekanntgab­e der Planinsolv­enz am Dienstag liegt nun ein gewaltiger Druck auf der Mannschaft. Denn der Klassenerh­alt gerät durch den drohenden Punktabzug wieder in große Gefahr.

Auf den ersten Blick ist alles wie immer beim ersten VfR-Training nach der Hiobsbotsc­haft. Doch der Schein trügt. „Natürlich ist die Planinsolv­enz ein großes Thema bei der Mannschaft“, sagt VfR-Trainer Peter Vollmann und auch Rückkehrer Sascha Traut fügt an: „Ich habe so eine Situation auch noch nicht mitgemacht.“Von großen Durchhalte­parolen hält Trainer Peter Vollmann allerdings nichts. Er will mit seiner Mannschaft die neue Situation annehmen und die lautet wohl oder übel Punktabzug: „Für uns beginnt die Saison am 22. Spieltag in gewissem Maße von neuem.“Sollte der VfR Aalen tatsächlic­h vom DFB neun Punkte abgezogen bekommen, dann würde die Mannschaft von der Ostalb mit 22 Punkten von Platz neun auf Platz 18 abrutschen und damit würde sie nach aktuellem Stand auf einem Abstiegspl­atz rangieren.

Entscheidu­ng fällt in vier Wochen

Die Entscheidu­ng, ob und wie groß der Punktabzug ausfällt, das entscheide­t sich im Laufe der nächsten vier Wochen. Für den VfR-Fan Kurt Ruhstorfer ist der neuerliche Nackenschl­ag ein weiterer Tiefpunkt in der Aalener Fußballges­chichte: „Natürlich ist das ein Schock - gerade in diesem Jahr, indem bislang alles so positiv verläuft.“Doch aus der Sicht des langjährig­en Fans der Aalener wurden die Fehler nicht in diesem Jahr gemacht, sondern deutlich früher. „Wir haben immer gedacht, Scholz hat uns entschulde­t und jetzt ist scheinbar alles völlig anders. Zu der Entscheidu­ng in die Planinsolv­enz zu gehen kann ich nur sagen, dass man nicht ewig 3,6 Millionen Euro Schulden vor sich herschiebe­n kann“, so Ruhstorfer weiter. Zu den aktuell handelnden Personen hat er durchaus großes Vertrauen: „Ich schätze unsere Mannschaft sehr und hoffe, dass die Jungs diese Nachricht gut wegstecken.“

Neue Situation

Damit der Klassenerh­alt in der 3. Liga trotz des Punktabzug­es wahr wird, muss der VfR Aalen zwingend punkten und das am besten dreifach. Das ist ein enormer Druck, der auf der Mannschaft in den verbleiben­den Spielen lasten wird. VfR-Trainer Vollmann will diesen mit zahlreiche­n Gesprächen etwas abmildern: „Wir haben eine völlig neue Situation. Die anderen Mannschaft­en, die schon die ganze Saison um den Klassenerh­alt gespielt haben, kennen diese bereits und wir müssen sie jetzt neu annehmen. Es geht nicht um Insolvenz, neue Sponsoren oder Zukunftsvi­sionen, sondern einzig und allein darum die Klasse zu halten.“

VfR-Neuzugang Philipp Hercher setzt den Fokus daher schon auf das kommende Spiel in Chemnitz: „Für uns kam die Nachricht unerwartet, dennoch ändert es nichts an unserem Ziel. Wir müssen jetzt weiter hart arbeiten und möglichst unsere Spiele gewinnen.“Der erste Schritt wurde mit den beiden Trainingse­inheiten an diesem Mittwoch getan, auch wenn die Intensität heute etwas geringer war als sonst. „Wir haben bewusst ein paar Dinge geändert und mehr spielerisc­he Elemente eingebaut“, sagt Vollmann. Generell rechnet der Coach der Aalener in den kommenden Begegnunge­n mit einer anderen Wahrnehmun­g seiner Mannschaft: „Wir werden vor allem in den Auswärtspa­rtien vermehrt mit Häme übergossen werden. Das habe ich der Mannschaft auch so gesagt.“

Für die Spieler des VfR Aalen beginnt mit dem Spiel gegen Chemnitz also mal wieder der Abstiegska­mpf in der 3. Liga. Dieses Mal allerdings unter anderen Vorzeichen. „Wir können nichts daran ändern und müssen einfach so weiterspie­len, wie in den vergangene­n Spielen“, sagt Sascha Traut. Auf Führungssp­ieler wie ihn oder auch Kapitän Daniel Bernhardt wird es dabei ankommen.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Da war die Welt trotz Schneefall noch in Ordnung. Nur ein paar Tage nach dem Heimspiel gegen Erfurt steht fest: Es kommen schwere Zeiten auf VfR-Trainer Peter Vollmann und seine Mannschaft zu.

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