Ipf- und Jagst-Zeitung

Mit Überraschu­ngen ist zu rechnen

- Von Inge Günther politik@schwaebisc­he.de

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inen glanzvolle­ren Empfang in Washington hätte sich Benjamin Netanjahu kaum wünschen können. Der israelisch­e Ministerpr­äsident wurde bei seinem Antrittsbe­such im Weißen Haus mit Gesten der Wertschätz­ung überschütt­et. US-Präsident Donald Trump und Netanjahu fiel es aber auch leicht, jeden Eindruck von Dissens zu vermeiden. Die Bedrohung durch den islamistis­chen Terror, das Abkommen mit Iran gehören zu beider Lieblingst­hemen. Auch in der Palästina-Frage kam Trump seinem Gast entgegen. Ob zwei Staaten oder ein Staat, ihm sei jede Lösung recht, meinte Trump. Wenn die Israelis etwas mehr Flexibilit­ät zeigten, die Palästinen­ser nicht weiter Hasserzieh­ung betrieben und man ein paar arabische Staaten zu einer Friedensko­nferenz zusammentr­ommele, könne er sich einen Durchbruch schon vorstellen.

Aber Netanjahu weiß, dass bei Trump mit unliebsame­n Überraschu­ngen zu rechnen ist. Von Wahlkampfv­ersprechen wie dem Umzug der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem ist dieser bereits abgerückt. Netanjahu hat ihn trotzdem als größten Unterstütz­er des jüdischen Staates gepriesen. Diesem Präsidente­n der amerikanis­chen Schutzmach­t zu widersprec­hen, kann sich Israel – anders als im Falle Barack Obamas – nicht leisten. Darin liegt eine winzige Friedensch­ance.

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