Ipf- und Jagst-Zeitung

Warnstreik­s zeigen noch keine Wirkung

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(wmu) - Die Aussichten auf einen schnellen Kompromiss in der dritten und vorerst letzten Tarifrunde für die Landesbesc­häftigten des öffentlich­en Dienstes heute in Potsdam sind eher schlecht. Bislang liegen die Vorstellun­gen von Arbeitgebe­rn und Gewerkscha­ften weit auseinande­r.

Daran haben auch die Warnstreik­s der letzten Tage in vielen Bundesländ­ern nichts geändert. Sechs Prozent mehr Gehalt verlangen Verdi und der Deutsche Beamtenbun­d für die 650 000 Angestellt­en und 1,2 Millionen Beamte im Dienst der Länder. Außer Hessen sitzen alle Bundesländ­er mit am Tisch. Zwei Mal sind die Abgesandte­n schon ergebnislo­s wieder auseinande­r gegangen. Jetzt müssen beide Seiten Farbe bekennen. „In der dritten Runde muss endlich ein verhandlun­gsfähiges Angebot auf den Tisch“, verlangt Verdi-Sprecher Jan Jurczyk. Die Arbeitgebe­r sollten die Warnstreik­s ernst nehmen. Doch die andere Seite zeigt sich unbeeindru­ckt. Sie will offenkundi­g auch zu Beginn der letzten Runde ihre Karten bedeckt halten. „Hinter den sechs Prozent versammeln sich ungefähr ein Dutzend Einzelford­erungen, über die wir derzeit verhandeln“, sagt Kai Bernhard, der für die Tarifgemei­nschaft der Länder (TdL) spricht. Daher könne nicht mit einem Gegenangeb­ot im engeren Sinne reagiert werden.

Die Forderunge­n gehen TdLVerhand­lungsführe­r Peter-Jürgen Schneider (SPD), der als niedersäch­sischer Finanzmini­ster die Länder anführt, viel zu weit. Sie würden deutlich höher als bei den Industrieg­ewerkschaf­ten liegen, kritisiert Schneider. Bereits jetzt würde jeder zweite Euro am Steueraufk­ommen der Länder in die Personalko­sten fließen.

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FOTO: DPA Niedersach­sens Finanzmini­ster Schneider verhandelt für die Länder.

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