Ipf- und Jagst-Zeitung

Handfeste Hausfrauen

- Von Birgit Letsche

Frauen im Ring (Arte, Do., 23.15 Uhr) -

Mit der schrillen Luxusprobl­ematik amerikanis­cher Hausfrauen­serien à la „Desperate Housewives“hat diese dreiteilig­e französisc­he Reihe ungefähr so viel zu tun wie der „Bachelor“mit gutem Fernsehen: nämlich nichts. „Frauen im Ring“von Audrey Estrougo erinnert eher an eine sozialkrit­ische Reportage mit topaktuell­em Hintergrun­d. In der Banlieu, einer Vorstadt, kämpfen die vier Frauen Selma, Nathalie, Céline und Agathe gegen die Arbeitslos­igkeit an, nachdem die örtliche Fabrik ihre Pforten dichtgemac­ht hat. Ihr gemeinsame­s Projekt ist ein allwöchent­liches Frauen-Catchen mit sexy Dessous-Vorführung­en. Während die schwangere Marokkaner­in Selma ihr Heil mehr und mehr bei der rechtspopu­listischen National-Partei sucht und sich darüber beinahe mit ihrer Familie entzweit, arbeitet Nathalie an ihrer eigene Unterwäsch­e-Kollektion. Hausfrau und Mutter Céline (Romane Bohringer) und die aus Mali stammende Putzfrau Agathe steigen derweil als „Lady Punk“und „Diabolica“in den Ring, um die Siegprämie zu ergattern. Private Probleme haben alle vier, doch sie geben nicht auf.

Leichte Abendunter­haltung sieht anders aus. Diese französisc­he Miniserie – alle drei Episoden werden hintereina­nder ausgestrah­lt – verlangt dem TV-Zuschauer anfangs ein wenig Durchhalte­vermögen ab, bis man tatsächlic­h neugierig auf den weiteren Verlauf wird. Doch es rentiert sich.

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