„Nur gemeinsam sind wir stark“
SPD-Kreisverband diskutiert über Regionalpolitik – Hochschule für Ellwangen?
- Stadt und Land müssen zusammenstehen, denn nur gemeinsam sind sie stark. Dies ist das Fazit einer Diskussionsveranstaltung, zu welcher der SPD-Kreisverband eingeladen hatte. Das Thema lautete „Regional- und Kommunalpolitik – zwischen Ballungsraum und ländlichem Raum“. Als einer der Referenten forderte Aalens OB Thilo Rentschler eine faire Lastenverteilung zwischen dem Ballungsraum Stuttgart und der Peripherie.
Dieses Anliegen war vor allem an seinen Parteifreund Harald Onno Raß gerichtet, den Fraktionsvorsitzenden der SPD in der Verbandsversammlung der Region Stuttgart. Raß ist seit 1975 Kommunalpolitiker in Fellbach und als solcher, wie der OB selbst bemerkte, Lehrmeister Rentschlers in einer, wie er sie charakterisierte, harten Schule. Raß stellte seine Region als ein schwieriges Konstrukt in vielerlei Hinsicht vor. Die Fläche mache nur zehn Prozent des Landes aus, sei aber Heimat jedes vierten Bürgers, von denen 40 Prozent ausländische Wurzeln hätten, und repräsentiere 30 Prozent der Wirtschaftsleistung von BadenWürttemberg.
Rentschler stellte Aalen als größte Stadt der Region Ostwürttemberg heraus mit einer guten Schienenanbindung nach Stuttgart und mit einer in absehbarer Zeit durch den Ausbau der Bundesstraße 29 hervorragenden Straßenanbindung. Davon werde Aalen nicht zuletzt durch einen Einwohnerzuwachs profitieren. Gefahr drohe allerdings durch einen Nordostring um Stuttgart. Dieses Problem müsse daher anders gelöst werden.
Rentschler machte sich weiter stark für einen Ausbau der Hochschule in Aalen. Sie werde auch nach Ellwangen ausstrahlen, die Nachbarstadt selbst solle allerdings keine Hochschule erhalten.
Nicht auseinanderdividieren lassen
Diese Aussage rief sofort Herbert Hieber auf den Plan: „Trotz der tollen Entwicklung der Hochschule in Aalen braucht Ellwangen eine Hochschule!“Sein Appell „Wir brauchen dazu eure Unterstützung“fiel bei Rentschler auf fruchtbaren Boden. Er habe sich auf Aussagen der Wissenschaftsministerin bezogen, sagte Rentschler, um versöhnlich hinzuzufügen: „Im guten Zusammenspiel ist manches möglich. Wir müssen zusammenstehen und dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen!“
Für die Aalener Kernstadt sagte er voraus, dass das Häuschen im Grünen ausstirbt. Man müsse hier zu anderen, verdichteteren Wohnformen kommen. Deshalb werde man die entsprechende Initiative zur Schaffung von Wohnraum mit höheren Verdichtungswerten konsequent durchziehen. Ein weiterer Schwerpunkt werde die Kultur sein, ohne dass bei anderen Aufgabenfeldern Abstriche gemacht würden.
Carola Merk-Rudolph, die Bopfinger SPD-Fraktionsvorsitzende, machte deutlich, dass der ländliche Raum von den Zentren Stuttgart und Aalen profitiert, aber auch seine eigenen Vorzüge hat wie etwa Lebensqualität und enge soziale Bindungen. Der Zusammenhalt sei eine wichtige Säule der kommunalen Demokratie.