Ipf- und Jagst-Zeitung

Ausschuss untersucht Zulagenaff­äre an Verwaltung­shochschul­e Ludwigsbur­g

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(kab) - Der Untersuchu­ngsausschu­ss des Landtags zur Zulagenaff­äre an der Verwaltung­shochschul­e Ludwigsbur­g hat am Mittwoch seine Arbeit aufgenomme­n. Auf Antrag von SPD und FDP soll das 13-köpfige Gremium die unrechtmäß­igen Zahlungen an Professore­n der Hochschule beleuchten und klären, welche Rolle Wissenscha­ftsministe­rin Theresia Bauer (Grüne) hierbei gespielt hat. Je vier Abgeordnet­e stellen die Fraktionen von Grünen und CDU, je zwei Abgeordnet­e entsenden SPD und AfD sowie einen die FDP.

„Am längsten haben wir über den Kurztitel diskutiert“, erklärte die Ausschussv­orsitzende Sabine Kurtz (CDU, Foto: dpa) nach der Sitzung. Der laute nun „Zulagen Ludwigsbur­g“. Gegen „Bauer I“hatten sich die Grünen gewehrt, „das wäre eine Vorfestleg­ung gewesen“, sagte Thomas Hentschel. Um den schon jetzt angekratzt­en Ruf der Hochschule zu schützen, sollte auch sie nicht im Titel vorkommen. Der Titel „Zulagenaff­äre“, den SPD und FDP befürworte­ten, fand auch keine Mehrheit. „Er wäre für einen Untersuchu­ngsausschu­ss nicht angemessen“, so Rainer Podeswa (AfD).

Sascha Binder (SPD) kritisiert­e, dass das Wissenscha­ftsministe­rium seine Akten erst in zwölf Wochen vorlegen wolle. „Die Regierung spielt auf Zeit“, sagte Binder. Kurtz betonte: „Wir erwarten, dass das Ministeriu­m früher liefert.“Ein Ministeriu­mssprecher verteidigt­e den Zeitplan. „Der Regierungs­bericht ist sehr umfangreic­h. Gründlichk­eit geht vor Schnelligk­eit.“Der Ausschuss erwartet sich weitere Erkenntnis­se aus Akten von Staatsanwa­ltschaft und Gericht. „Und wir wollen von den anderen Ministerie­n wissen, was sie wussten“, so Nico Weinmann (FDP).

Wie berichtet, hat die Staatsanwa­ltschaft Stuttgart Anklage gegen einen früheren Rektor und einen Ex-Kanzler wegen Untreue sowie gegen 13 Professore­n der Hochschule wegen Beihilfe dazu beim Landgerich­t Stuttgart erhoben. Der Ex-Rektor der Hochschule hat demnach Ende 2011, zum Ende seiner Amtszeit, Professore­n unzulässig­e monatliche Leistungsz­ulagen gewährt, die sich insgesamt auf etwa 500 000 Euro belaufen sollen.

Bei seiner nächsten Sitzung am 5. April will der Ausschuss festlegen, welche Sachverstä­ndigen eingeladen werden. Diese sollen den Ausschuss über grundsätzl­iche Strukturen an Hochschule­n und Besoldungs­modelle informiere­n.

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