Die größte Rakete gibt’s für Franz Lechner
Mitreißendes Programm beim Faschingsball der Ellenberger Vereine
(jubl) - Einem echten Ellenberger Narren kann selbst ein undichtes Hallendach die gute Laune nicht vermiesen. Ganz im Gegenteil. So ernteten beim Faschingsball der Vereine am Freitagabend in der rappelvollen Elchhalle auch nicht etwa die Bühnenakteure die ersten Lacher des Abends. Nein, der erste Applaus des Abends galt den von der Gemeinde großzügig gespendeten und von Conferencier „Fabse“Weiß liebevoll drapierten Eimer unter dem Hallendach.
Erst danach ging es dann – fulminant – in medias res. Das hochklassige Programm verwandelte die Elchhalle sprichwörtlich in ein Tollhaus.
Gleich zu Beginn sorgte die Bambini-Garde dafür, dass das Stimmungsbarometer schnell in die Höhe schoß. Annika Rettenmeier und Eva Rometsch waren als Trainerinnen für diesen herzerfrischenden Auftritt verantwortlich. Nach der Charmeoffensive der Bambinis zeigte anschließend die Mini-Garde um die Trainerinnen Sophie Weiß und Sarah Bonell, was in ihnen steckt. Dynamisch, mit eindrucksvoller Akrobatik und schnellen Schrittkombinationen wussten die jungen Tänzerinnen zu überzeugen. Großartig waren danach auch die Auftritte der LilaGarde, die von Sandra Müller und Marlen März trainiert werden sowie von der „Blue Edition“-Garde, deren Mitglieder nahezu alle nach über zehnjähriger Tanzkarriere aufhören werden. Nach einer Ehrung wurden sie mit ihren Trainerinnen Julia Berner und Ines Brenner mit tosendem Applaus für ihre Verdienste gefeiert und verabschiedet.
Aber nicht nur Mädchen und Frauen können sich zur Musik bewegen. Die „Edeltänzer des Freizeitclubs“lieferten den Beweis dafür, dass auch Männer – mehr oder weniger grazil – tanzen können.
Absolut beeindruckend war die Einlage der Ellenberger Musiker, die dem Publikum mit handelsüblichen Mülltonnen, Löffeln und Pfandflaschen rhythmisch einheizten. Auch dafür gab es eine der zahlreichen Stimmungsraketen, die an dem Abend gezündet wurden.
Franz Lechner nimmt seinen Hut
Ein weiterer Höhepunkt im Programm waren die Auftritte von Marina Grimm und Heike Lechner (als die „Zwei vom Tal“) und vom Gemeindebüttel Andreas Lutz. Während die „Zwei vom Tal“interessante Einblicke in das weibliche Flirtverhalten in virtuellen Online-Kontaktbörsen boten, reimte Andreas Lutz über die vielen großen und kleinen Verfehlungen, die sich im vergangenen Jahr in Ellenberg zugetragen haben. Die bunte Palette reichte vom glückseligen Busschläfer bis zur angefrorenen Turnhosen.
„Ball-Paradox“hieß es beim Auftritt „Marry You“des VfB Ellenberg, bei dem geschlechtsspezifische Eigenarten aufs Korn genommen wurden – allerdings in vertauschten Rollen. Absolut klasse!
Ein weiteres Ausrufezeichen setzten die Garden des Freizeitclubs die einen grandiosen Showtanz im Musicalstil boten. Das Publikum hielt es da nicht mehr auf den Sitzen.
Ehe dann die „Jeppies“bis tief in die Nacht für Stimmung und eine volle Tanzfläche sorgen sollten, wurde es zum Abschluss des offiziellen Programms emotional: Als der Macher und Cheforganisator des Ellenberger „Gumpenfreitagsball“, Franz Lechner, sich nach 30 Jahren von seinem „Projekt“verabschiedete. Die Ellenberger zollten ihm für sein großes Engagement Respekt und spendeten lang anhaltenden, stehenden Applaus sowie und eine – in Ellenberg vermutlich noch nie dagewesene – Stimmungsrakete, ehe Lechner dann, sichtlich bewegt, als Letzter die Bühne verließ.
unter www.schwaebische.de